Geburtsdatum, Geburtsort: 10. Mai 1919, Olk (Kreis Trier-Land)
Todesdatum, Sterbeort: 25. April 1941, Hadamar
Beruf: ohne Beruf
Anna Maria Appolonia Hansen wurde am 10. Mai 1919 als Tochter von Mathias Hansen und Maria Hansen (geborene Brickes) in Olk (Trier-Land) geboren. Die junge Frau wurde aufgrund ihrer Diagnose, welche ihr eine verminderte Intelligenz bescheinigte, damals auch als „angeborener Schwachsinn“ oder „angeborene Idiotie“ bezeichnet, schon früh der durch die Nationalsozialisten aufgestellten Kategorie des „lebensunwerten Lebens“ zugeordnet. Entsprechend sorgfältig wurden daher auch ihre nächsten Angehörigen, vor allem aber ihre Eltern, auf Erbkrankheiten untersucht. Bei den Eltern wurden, unter dem Verweis, dass keine Blutsverwandtschaft besteht, keinerlei Erkrankungen festgestellt, die eine Ursache für die Diagnose ihrer Tochter dargestellt hätten. Auch bei anderen Familienmitgliedern konnten körperliche und geistige Erkrankungen ausgeschlossen werden. Alle wurden als gesund betrachtet. Schon mit ungefähr 17 Jahren musste sich Anna Maria Appolonia einer Unfruchtbarmachung unterziehen, über die sie angeblich aufgeklärt wurde. Ihre Erkrankung führte ebenfalls zu einem Aufenthalt in der Heil- und Pflegeanstalt in Andernach ab dem 3. Februar 1940, welche womöglich als Zwischenanstalt vor ihrem letzten Aufenthaltsort, der Landesheilanstalt Hadamar war, in welcher sie ab dem 25. April 1941 untergebracht war. Dort wurde die 21-jährige im Rahmen der „T4-Aktion“ vermutlich noch am Tag ihrer Einlieferung getötet. In offiziellen, vorwiegend ärztlichen Dokumenten, ist jedoch auch der 15. Mai 1941 als Todesdatum vermerkt. Dies ist jedoch weniger wahrscheinlich und eher dem Versuch geschuldet, die schnelle Tötung der jungen Frau zu verstecken.
Quellen: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Personenstandsregister Sterberegister, Signatur: 1975; Landeshauptarchiv Koblenz (LHAKo), Best. 512,017, Nr. 785.
Abbildung: Sterbeeintrag (HHStAW, Personenstandsregister Sterberegister, Signatur: 1975).
Autor:in: Alicia Grant