• Anna Maria Catherina Schroeder

    Anna Maria Catherina Schroeder

    Geburtsdatum, Geburtsort: 6. Oktober 1891, Trier

    Todesdatum, Sterbeort: 8. Mai 1941, Hadamar

    Beruf: Fabrikarbeiterin

    Anna Maria Catherina Schroeder (geb. Schmitz) wurde am 6. Oktober 1891 als Tochter von Nikolaus und Magdalena Schmitz geboren. Ihr Vater übte den Beruf eines Maklers aus, die Familie lebte in der Spitzmühle 186 im heutigen Stadtteil Mitte-Gartenfeld. Am 8. Januar heiratete sie in Trier den knapp acht Jahre älteren Franz Schroeder, der Zeit seines Lebens als Postbote bzw. Postschaffner arbeitete. Ob aus dieser Ehe Kinder hervorgingen ist nicht bekannt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebte Anna – zumindest seit 1921 – in der Jüdemerstraße 8.

    Die erste Einweisung in eine Anstalt erfolgte am 19. Februar 1925. An diesem Tag wurde sie in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach eingewiesen. Dem voraus ging vermutlich eine von einem Arzt gestellte Diagnose einer vermeintlich oder tatsächlich vorliegenden psychischen Erkrankung. Zu diesem Zeitpunkt war Anna Maria 33 Jahre alt. Aus den wenigen überlieferten Quellen geht nicht hervor, ob sie noch einmal aus dieser Anstalt entlassen worden ist. Zunächst ist davon auszugehen, dass sie in der Anstalt in Andernach verblieb. Nach etwa sieben Jahren ihrer offensichtlichen Krankheit wurde die Ehe zwischen Anna Maria und Franz am 20. Juni 1932 vom Landgericht Trier geschieden. Franz heiratete 1934 ein zweites Mal und lebte mit seiner zweiten Frau in Trier in der Paulinstraße 95.

    Von Andernach aus wurde Anna Maria am 8. Mai 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert. Gemeinsam mit 89 weiteren Patient:innen wurde sie noch am Tag ihrer Ankunft in der ansonsten geräumten Anstalt Hadamar ermordet. Dazu wurde im Keller der Anstalt eine eigens eingerichtete und als Duschraum getarnte Gaskammer genutzt. Ihr Leichnam wurde unmittelbar im Anschluss im Krematoriumsofen der Anstalt verbrannt. Auf ihrer Todesurkunde ist der 23. Mai 1941 als fingiertes Todesdatum eingetragen, um den direkten Tod bei Ankunft in Hadamar zu verschleiern. Ob ihre Eltern zum Zeitpunkt des Todes noch lebten, ist unklar. Wer vom Tod Anna Marias unterrichtet worden ist – die Eltern, der Exmann oder gegebenenfalls weitere lebende nahe Verwandte, ist nicht bekannt.

    Anna Maria wurde 49 Jahre alt.

    Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb 31/578, Nr. 587/1883; StATr, Tb 31/586, Nr. 852/1891; StATr, Tb31/2740, Nr. 4/1915; Einwohnerbuch der Stadt Trier nebst den Vororten Euren, Kürenz, Olewig und Zewen 1921/22. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner. Abgeschlossen am 1. Juni 1921, Trier 1921; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Abbildung: StATr, Tb31/586.

    Autor:in:  Lena Haase

      Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

      Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

    error: Inhalte sind geschützt!