Geburtsdatum, Geburtsort: 26. Oktober 1896, Trier-Biewer
Todesdatum, Sterbeort: 21. Februar 1941, Hadamar
Beruf: unbekannt
Über das Leben von Antonetta Kasel ist leider nur wenig bekannt. Am 26. Oktober 1896 wurde sie in Trier-Biewer als Tochter von Barthel (auch: Bartholomäus) und Maria Kasel (geb. Schneider) geboren. Ihre Eltern hatten am 8. Mai 1888 auf dem Standesamt in Ehrang geheiratet und hatten gemeinsam acht Kinder, die zwischen 1889 und 1903 geboren wurden. Antonetta wurde als sechstes Kind ihrer Eltern geboren. Vermutlich lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen und mit dem frühen Tod des Vaters im Januar 1905 haben sich die Lebensumstände vermutlich drastisch verschlechtert und Maria Kasel stand seitdem alleine mit ihren Kindern im Alter zwischen zwei und fünfzehn Jahren. Nur wenige Monate später, am 11. Juni 1905 verstarb auch Antonettas Mutter Maria Kasel. Wer sich in der Folgezeit um die acht Waisenkinder kümmerte, ist ungewiss. Während des Ersten Weltkrieges verlor Antonetta ihre beiden älteren Brüder Lucas und Matthias. Die beiden fielen als Soldaten jeweils im Alter von 22 Jahren in Frankreich und Italien.
Antonettas letzter eingetragener Wohnort war in Frankfurt am Main. Wann sie von Trier aus dorthin verzog und wo sie dort lebte, ist jedoch leider nicht bekannt. Von dort aus wurde sie zunächst in die Dr. Wolffsche Heilanstalt in Katzenelnbogen eingewiesen. Ihre Überstellung in die Landesheilanstalt Eichberg erfolgte von dort aus am 1. Mai 1938. Hier verbrachte Antonetta die letzten Jahre ihres Lebens, bis sie am 21. Februar 1941 von dort aus in die Heil- und Pflegeanstalt Hadamar verlegt wurde. Hier wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft gemeinsam mit 73 weiteren aus Eichberg verlegten Patient:innen unter Einsatz von Kohlenmonoxidgas ermordet. Ihr Sterbeeintrag nennt den 9. März 1941 als ihren Todestag. Unbekannt ist leider auch, aus welchem Grund Antonetta in die Anstaltspflege kommen musste – oder ob sie sich aufgrund einer Erkrankung selbst für eine Behandlung entschlossen hatte.
Antonetta Kasel starb im Rahmen der „T4-Aktion“.
Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb 31/477, Nr. 260/1896; StATr, Tb31/478 1203, Nr. 78/1894 und Nr. 156/1895; StATr, Tb31/479-480, Nr. 250/1898; StATr, StATr, Tb31/1196-1197, Nr. 247/1889; StATr, Tb31/1302-1306, Nr. 11/1888; StATr, Tb 31/2957, Nr. 3/1905; StATr, Tb31/2969, Nr. 186/1917.
Abbildung: StATr, Tb31/477.
Autor:in: Lena Haase