• Peter Stadtfeld

    Peter Stadtfeld

    Geburtsdatum, Geburtsort: 5. März 1880, Betzing (Mayen)

    Todesdatum, Sterbeort: 18. März 1944, Hadamar

    Beruf: Schieferarbeiter, später Pfründner

    Peter Stadtfeld wurde am 5. März 1880 in Betzing, einem heutigen Ortsteil von Mayen, geboren. Seine Mutter Anna Stadtfeld, geb. Hermann, verstarb 1912 an einer Lungenentzündung. Sein Vater Johann Stadtfeld folgte ihr 1925 nach einem Schlaganfall. Peter Stadtfeld hatte eine Schwester namens Luzia, die bereits seit 1898 in der Heil- und Pflegeanstalt Andernach untergebracht war. Weitere Verwandte sind nicht bekannt.

    Peter Stadtfeld besuchte zwar die Volksschule, jedoch konnte er keinen Abschluss erzielen. Dennoch fand er Arbeit in der Schieferindustrie. Nach mehrjähriger Tätigkeit konnte er seine Arbeit dort nicht mehr ausüben und wurde schließlich im Jahre 1916 als Pfründner in einem Pfründnerhaus in Mayen aufgenommen. In den folgenden Jahren fiel zunehmend auf, dass sich Peter Stadtfelds Zustand stark veränderte. Er zeigte zunehmend Verwirrung und unruhiges Verhalten, streifte ziellos umher, blieb nachts oft weg und hatte Schwierigkeiten, sich in den Alltag zu integrieren und grundlegende Hausregeln zu befolgen. Trotz seines veränderten Verhaltens wurde er als gutmütig und heiter beschrieben. Er sei stets vergnügt und fasse alles mit einem heiteren Lächeln auf. Seine wachsende Verwirrung machte eine weitere Betreuung im Pfründnerhaus unmöglich, sodass schließlich eine Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt Andernach veranlasst wurde. Am 16. November 1921 wurde Peter Stadtfeld dort aufgenommen.

    In der Anstalt wurde er zunächst als ruhig und unauffällig beschrieben, doch mit der Zeit zeigte sich ein zunehmendes Desinteresse an seiner Umgebung. Es wurde zunächst die Diagnose „Imbezillität“ gestellt, später folgte die Diagnose „Idiotie“. Am 27. Februar 1923 wurde Peter Stadtfeld ohne eine Verbesserung seines Zustandes in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier überführt.

    Im Verlauf der Jahre verfiel er in eine immer stumpfere Gemütslage, die durch Phasen spontaner Erregung unterbrochen wurde. Er war in der Lage, einfache Arbeiten zu verrichten, wie zum Beispiel kleinere Hilfstätigkeiten in der Küche oder im Gemüsekeller, aber insgesamt war er weitgehend isoliert und in seiner Wahrnehmung der Umwelt stark eingeschränkt. Gelegentlich halluzinierte er und sprach mit sich selbst oder schimpfte ohne Anlass. Aufgrund dieser Beobachtungen diagnostizierten die Ärzte eine „exogene Demenz“ bzw. eine „präsenile Demenz“. Trotz dieser Verhaltensauffälligkeiten wurde er als harmlos beschrieben und zeigte keine aggressiven Tendenzen gegenüber anderen Patienten oder dem Personal.

    Am 15. August 1939 wurde Peter Stadtfeld erneut in die Heil- und Pflegeanstalt Andernach verlegt. Dann wurde er auf Anordnung des Generalkommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen am 4. August 1943 in die Heil- und Pflegeanstalt Landsberg/Warthe überführt. Ein halbes Jahr später, am 21. Februar 1944, erfolgte die letzte Verlegung von Peter Stadtfeld in die Landesheilanstalt Hadamar. In seiner Akte ist vermerkt, dass Peter Stadtfeld am 18. März 1944 an einem epileptischen Krampfanfall gestorben sei. Wahrscheinlicher ist es, dass Peter Stadtfeld im Rahmen der sogenannten „dezentralen Euthanasie“ entweder verhungerte oder durch übermäßige Medikamentengabe ermordet wurde.

    In der Peter-Friedhofen-Straße 7 in Trier wurde ein Stolperstein verlegt, der an Peter Stadtfeld erinnert.

    Quellen: Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV), K12, Nr. 1010; Landeshauptarchiv Koblenz (LHAKo), Best. 426,006, Nr. 12386.

    Literatur: Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. (Hrsg.): Stolpersteine erzählen. Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt Trier. Trier ²2015, S. 107.

    Autor:in: Laura Marie Hahn

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    • Nikolaus Etges

      Nikolaus Etges

      Geburtsdatum, Geburtsort: 20. Februar 1900, Trier

      Todesdatum, Sterbeort: 19. Mai 1941, Hadamar

      Beruf: Modelleur

      Über Nikolaus Etges, sein Leben, die Gründe und Umstände unter denen er getötet wurde, ist nicht viel bekannt.

      Geboren wurde er am 20. Februar 1900 als Sohn der Eheleute Nikolaus und Theresa Etges (geb. Uerling). Sein Vater arbeitete als Maler und lebte zum Zeitpunkt der Geburt des Sohnes mit seiner Familie in der Friedrich-Wilhelm-Straße 34. Mindestens seit 1908 lebte die Familie in einem eigenen Haus in der Friedrich-Wilhelm-Straße 57 in Trier. Nikolaus war als Arbeiter registriert, in der Bestattungsliste wird er unter der Berufsangabe „Modelleur“ geführt. Am 29. April 1921 heiratete Nikolaus Etges die drei jahre ältere Maria Katharina (*23. April 1897, geb. Forstner). Das Paar lebte mit Nikolaus Eltern gemeinsam in weiter in der Friedrich-Wilhelm-Straße 57 und hatte zwei gemeinsame Töchter, die 1927 und 1928 geboren wurden. Die Ehe wurde am 23. März 1937 durch das Landgericht Trier geschieden.

      Am 2. November 1939 wurde Nikolaus in der Heil- und Pflegeanstalt in Andernach aufgenommen und am 7. Mai 1941 von dort nach Hadamar verlegt. In einem Brief der Friedhofsverwaltung Hadamar-Mönchberg meldete diese an die Friedhofsverwaltung Trier, dass Nikolaus Etges am 19. Mai 1941 in der Heilanstalt Hadamar verstorben sei. Seine Leiche soll am 20. Mai 1941 im Krematorium II in Wiesbaden eingeäschert worden sein. Das ist jedoch anzuzweifeln, da Hadamar über ein eigenes Krematorium verfügte, diese Desinformation diente wahrscheinlich zur Verschleierung der Verbrechen, die in Hadamar durch die Nationalsozialisten verübt wurden. Auf Wunsch seines Vaters hin wurde Asche aus Hadamar an die Friedhofsverwaltung Trier entsendet. Am 5. Juni 1941 bestätigt die Friedhofsverwaltung Trier den Erhalt der Aschenurne, sowie in einem Brief vom 22. Mai 1941, dass gegen die Beisetzung auf dem Friedhof Trier keine Bedenken bestünden. Bei dieser Asche handelte es sich höchstwahrscheinlich nicht um die Asche von Nikolaus Etges.

      Nikolaus Etges ist ein Opfer der nationalsozialistischen Rassenideologie und wurde im Rahmen der „Aktion T-4“ im Alter von 41 Jahren in der Heilanstalt Hadamar ermordet.

      Quellen: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Personenstandsregister Sterberegister; Signatur: 1974; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb 31/1502a; StATr, Tb31/2753, Nr. 210/1921; StATr, Tb60/721; Adreß- und Geschäftsbuch der Stadt Trier und der Vororte Heiligkreuz, Kürenz, St. Matthias, St. Medard, Pallien 1908/09. Ausgegeben im September 1908, Trier 1908; Einwohnerbuch der Stadt Trier nebst den Vororten Euren, Kürenz, Olewig und Zewen 1921/22. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner. Abgeschlossen am 1. Juni 1921, Trier 1921.

      Literatur: Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. (Hrsg.): Stolpersteine erzählen. Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt Trier, Trier ²2015, S. 131.

      Abbildung: StATr, Tb31/1502a.

      Autor:in: Leo Weisbrod

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      • Marianne Schönhofen

        Marianne Schönhofen

        Geburtsdatum, Geburtsort: 17. Mai 1925, Trier

        Todesdatum, Sterbeort: 10. Februar 1941, Hadamar

        Beruf: ohne Beruf

        Marianne Schönhofen wurde am 17. Mai 1925 in Trier geboren und lebte dort in der Jüdemerstraße 5. Sie war die Tochter von Katharina Schönhofen (geb. Klos) und Nikolaus Schönhofen. Als Kleinkind war sie oft krank. Sie erkrankte als Zweijährige zuerst an Scharlach und dann gleichzeitig an Masern, Lungenentzündung und Keuchhusten. In dem Alter entwickelte sie, während ihrer Scharlacherkrankung, zum ersten Mal Krämpfe. Danach soll sie sich laut ihrer Mutter auch geistig verändert haben. 

        Ab dem 22. Mai 1934 war sie in Bonn in der Rheinischen Provinzialkinderanstalt für seelisch Abnorme, bevor sie am 1. August 1934 mit neun Jahren im St. Vincenzstift in Aulhausen am Rhein aufgenommen wurde, einer karitativen Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Kinder sowie Fürsorgekinder. Ihre Diagnose zum Zeitpunkt der Aufnahme lautete: „Schwerer Schwachsinn“ „mit schweren asozialen Störungen (gemeingefährlich)“. Man führte dies auf eine womöglich frühkindlich erworbene Schädigung, also auf die Erkrankungen und die Krämpfe im Kleinkindalter, zurück. Marianne war, laut ihrer Akte, in der Lage allein zu essen, konnte sich jedoch nicht allein anziehen und war nachts noch unrein. Weiter wird sie als unruhig und enthemmt beschrieben, da sie durch ihr „aggressives Verhalten“ zu Hause ihre Geschwister gefährdete. Sie redete zu viel, oft jedoch nur in Satzbruchstücken. Ihre Spielbetätigung sei kleinkindlich und Schulkenntnisse scheinen, laut dem ärztlichen Fragebogen, noch nicht vorhanden gewesen zu sein. Aufgrund dessen attestierte man ihr eine weitgehend beeinträchtigte Erziehungsfähigkeit, die sich „im Wesentlichen auf eine dressurmässige Disciplinierung zu beschränken“ sollte. Weitere Bildungsfähigkeit sprach man ihr ab. 

        Nach ihrer Aufnahme im St. Vincenzstift folgten in einem Abstand von etwa einem Jahr kurze Berichte über ihren Zustand. Zu Beginn notierte man, dass sie zwar Zeit gebraucht hätte, um sich an die Ordnung zu gewöhnen, sich aber nun sehr gut einfüge. Zeitweise verfiele sie noch in Angstzustände und kenne ihre Eltern und Geschwister nicht. Obwohl sie als „furchtbar eigensinnig“, „geschwätzig“, aggressiv und zänkisch beschrieben wurde, scheint Marianne ein gutmütiges Mädchen gewesen zu sein. Mit ihr in Kontakt zu kommen sei zwar schwierig, da sie zunächst einen sehr verschüchterten Eindruck machen würde, doch unter Kindern ging Marianne dann doch aus sich heraus. Sie wusste, wer es gut mit ihr meinte, und half dabei ihre Freundin mütterlich zu betreuen. Ihre Distanzlosigkeit äußerte sich oft in „enthemmten Zärtlichkeitsäusserungen“. 

        In einem Einlagebogen vom 16. September 1938 erfahren wir, dass Marianne sich körperlich gut entwickelt hätte und im August 1938 für einige Tage beurlaubt wurde. Die Zeit verbrachte sie bei ihren Eltern, die sie dann aber vorzeitig wieder in die Heilanstalt zurückbrachten. Schon wenige Monate nach diesem Eintrag wurde sie am 31. Januar 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach verlegt. Mitte Februar 1941 verbrachte man sie dann nach Hadamar. 

        Marianne war noch keine 16 Jahre alt, als sie am 10. Februar 1941, drei Monate vor ihrem Geburtstag, in Hadamar ermordet und einen Tag später einäscherte. Ihr Vater beantragte am 21. Februar 1941 die Beisetzung der Aschenurne seiner Tochter auf dem Hauptfriedhof in Trier, die ihm auch gestattet wurde. Marianne Schönhofen wurde Opfer der „T4-Aktion“, der zentral gesteuerten Phase der Patient:innenmorde, bei der in den Jahren 1940 bis 1941 über 70.000 Menschen mit Gas getötet wurden. 

        Quellen: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R 179/27656; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb60/721.

        Literatur: Klein, Matthias: NS-„Rassenhygiene“ im Raum Trier. Zwangssterilisation und Patientenmorde im ehemaligen Regierungsbezirk Trier 1933–1945, Köln 2020. 

        Autor:in: Lisa Köhl 

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        • Maria Trierweiler

          Maria Trierweiler

          Geburtsdatum, Geburtsort: 11. Dezember 1909, Trier-Kürenz

          Todesdatum, Sterbeort: 26. Mai 1941, Hadamar

          Beruf: ohne Beruf

          Maria Trierweiler, wie sie selbst sagte „Mariechen“, wurde am 11. Dezember 1909 in Trier-Kürenz geboren. Hier wohnte sie bei ihren Eltern, Theodor und Maria Trierweiler, in der Stellstraße 17. Mit 29 Jahren kam sie unter dem Vorwand von „Idiotie“ am Nachmittag des 31. Dezembers 1938 in die Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Andernach. Zuvor verbrachte sie bereits einige Jahre im St. Vincenzstift Aulhausen, aber ihre „Eltern haben sie zurückgeholt, da sie Sehnsucht nach ihr hatten“. Diese aus Sehnsucht motivierte Handlung lässt vermuten, dass die Anstaltsunterbringung 1938 fremdbestimmt erfolgte. 

          Bei ihrer Erstuntersuchung in Andernach betonte der Anstaltsarzt, die 29-Jährige sei vermeintlich nur zu primitiven Unterhaltungen mit ihren Familienangehörigen fähig. Zudem sei sie bereits seit ihrer Kindheit „immer zurückgeblieben“ und „geistig tiefstehend“ gewesen. Hinzu kam ein als aggressiv und boshaft beschriebenes Verhalten, das sich zunehmend steigerte – vermutlich ein Hinweis auf Marias Unsicherheit und Frustration. Sie zerriss Wäsche, „schlägt alle Kinder, beisst sie in die Arme, bis es blutet“ und warf Gegenstände herum. Aufgrund dieses Zerstörungstriebes und der „Gefahr sinnloser Handlungen“ sei die Anstaltsaufnahme zwingend notwendig gewesen. 

          Während der Zeit in Andernach veränderte sich ihr aggressives Verhalten kaum. Die Akteneintragungen zu ihrem ersten Bad erwecken den Eindruck, dass sie sehr verängstigt war: Sie war „sehr unruhig, kratzte und biß die Pflegerin“ und klammerte sich fest. Dabei schrie sie laut und wollte nicht ausgezogen werden. Zwar begann der nächste Tag ruhig, doch am Nachmittag „warf sie plötzlich ihren Teller im Saal entzwei“. Bei einer Untersuchung schlug und kratzte sie die Pflegerinnen und war unruhig. Sie rutschte auf dem Stuhl umher und bewegte ihre Arme immerzu, während sie mit stumpfem Blick den Raum musterte. Der Arzt diagnostizierte eine „dauernde motorische Unruhe“. Hinzu komme ein „schwerster Intelligenzdefekt“ und starke Stimmungsschwankungen. 

          In der anschließenden Befragung zu ihrer Person und Vorgeschichte gab sie nur teilweise richtige Antworten und war kaum räumlich orientiert. Wusste sie keine Antwort, wurde sie unruhig und schnitt Grimassen. Als sie körperlich untersucht werden sollte, drängte sie zur Tür – vermutlich verängstigt und mit dem Ziel, sich der Untersuchung zu entziehen. Sie bekam dabei „immer mehr einen wutverzerrten Ausdruck“ und sagte selbst, dass sie nun böse sei. In der Folgezeit neigte sie zu einem als „gleichbleibend, ruhig und harmlos“ dokumentierten Verhalten. Sie war „stumpf, interesselos“ und vermeintlich unfähig, sich über einen längeren Zeitraum mit etwas zu beschäftigen. Erneut erscheint sie aggressiv und frustriert: Sie „beschädigt u. zerreißt viel Wäsche u. Kleider“ . 

          Maria pflegte in Andernach eine tiefe Freundschaft mit einer anderen Patientin. Sie waren unzertrennlich und „Mariechen“ schien sich fürsorglich um ihre Freundin zu kümmern – womöglich ein Hoffnungsanker für die verängstigte junge Frau. 

          Am 8. Mai 1941 wurde Maria Trierweiler von einem der grauen Busse der Gemeinnützigen Kranken-Transport GmbH (GeKrat) Berlin abgeholt. Wohin sie verlegt wurde, ist unklar. Naheliegend ist jedoch, dass sie nach Hadamar transportiert und dort am 26. Mai 1941 getötet wurde, vermutlich im Rahmen der zu diesem Zeitpunkt noch laufenden „T4-Aktion“ durch Gas. 

          Quellen: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R 179/2216; Stolperstein Maria Trierweilers (https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=29161); Ancestry.com. Europa, Registrierung von Ausländern und deutschen Verfolgten, 1939-1947 [Datenbank online]. Lehi, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2019. 

          Autor:in: Nina Huppertz 

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          • Luise Emilie Bach

            Luise Emilie Bach

            Geburtsdatum, Geburtsort: 16. Februar 1889, Trier

            Todesdatum, Sterbeort: 25. April 1941, Hadamar

            Beruf: unbekannt

            Über das Leben von Luise Emilie Bach ist leider nicht sehr viel bekannt und erhalten. Als Tochter von Johann Joseph Bach (*1863) und dessen Frau Amalia Luise Bach (*1861, geb. Krischel) wurde sie am 16. Februar 1889 geboren. Die Eltern hatten am 26. Juli 1887 in Trier geheiratet. Ihr Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Tagelöhner. Luise hatte mindestens einen Bruder, Georg Bach, der am 23. Januar 1896 in Trier geboren wurde. Bereits am 11. Juli 1928 wurde Luise in der Heil- und Pflegeanstalt in Andernach aufgenommen. Dem vorausgegangen ist vermutlich eine von einem Arzt gestellte Diagnose, die ihr eine geistige Beeinträchtigung diagnostizierte. Fast dreizehn Jahre verbrachte Luise in Andernach, bevor sie von hier aus am 25. April 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt nach Hadamar transportiert.

            Aus einem Brief der Polizeibehörde Hadamar-Mönchberg vom 29. Mai 1941 geht hervor, dass sie am 13. Mai 1941 in Hadamar verstorben sein soll. Ihre Leiche soll am 14. Mai 1941 im Krematorium II in Wiesbaden eingeäschert worden sein. Dies ist jedoch anzuzweifeln, da die Tötungsanstalt Hadamar über ein eigenes Krematorium verfügte. Ein wiederum anderes Todesdatum, nämlich der 15. Mai 1941, wurde auf der Geburtsurkunde von Luise Bach vermerkt. Diese Desinformationen dienten wahrscheinlich zur Verschleierung der Verbrechen, die in Hadamar von den Nationalsozialisten verübt wurden. Weiter heißt es in diesem Schreiben, dass die Urne an ihren Bruder Georg Bach, damals wohnhaft in der Rambouxstrasse 27 in Trier, übermittelt werden sollte. Ein weiterer Brief vom 5. Juni 1942 bestätigte den Eingang der Urne. Bei dieser Asche handelte es sich höchstwahrscheinlich nicht um die Asche seiner Schwester. Luise Emilie Bach war ein Opfer der Patientenmorde die im Rahmen der „Aktion T4“ als Auswuchs der nationalsozialistischen Rassenideologie, unter anderem in Hadamar verübt wurden.

            Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/584; StATr, Tb31/787; StATr, Tb31/2914; StATr, Tb60/721, Bl.65-67; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

            Autor:in: Leo Weisbrod

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            • Josef Weis

              Geburtsdatum, Geburtsort: 17. Mai 1893, Trier

              Todesdatum, Sterbeort: 30. Juni 1941, Hadamar

              Beruf: unbekannt

              Josef Weis wurde am 17. Mai 1893 als uneheliches Kind von Johann Weis und Anna Sander in Trier geboren, 1900 war er ebenfalls wohnhaft in Trier. 

              Am 27. Oktober 1900 wurde er in das St. Vincenzstift in Aulhausen aufgrund einer ihm diagnostizierten mutmaßlichen psychischen Erkrankung eingewiesen. Möglicherweise hatte Josef Weis als Kind eine Lernschwäche. Am 23. März 1910 wurde er in die Heilstätte Waldbreitbach verlegt und anschließend vom 18. Juni 1936 bis zum 19. Mai 1941 in der Heil- und Pflegeanstalt Süchteln-Johannisthal untergebracht. Von dort aus wurde er am 19. Mai 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen verlegt, die als Zwischenanstalt zur Tötungsanstalt Hadamar im Rahmen der „Aktion T4“ fungierte. Gemeinsam mit 90 weiteren Patient:innen wurde er von hier aus am 30. Juni 1941 nach Hadamar gebracht. Noch am selben Tag wurde er im Keller der Anstalt in einer als Duschraum getarnten Gaskammer ermordet und anschließend in einem Krematoriumsofen verbrannt. 

              Quellen: Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (ALVR), Kartei Erbbiologisches Institut. 

              Autor:in: Leo Weisbrod 

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              • Peter Johann Heinz

                Geburtsdatum, Geburtsort: 3. November 1904, Riol (Kreis Trier)

                Todesdatum, Sterbeort: 28. Mai 1941, Hadamar

                Beruf: unbekannt

                Peter Johann Heinz wurde am 3. November 1904 als fünftes von insgesamt sieben Kindern in Riol bei Trier geboren. Seine Eltern, Peter Heinz, geboren am 15. Juni 1869, und seine Mutter, Helene Heinz, geb. Klein, heirateten am 6. Februar 1897. Der Vater war Hüttenarbeiter, über den Beruf der Mutter ist nichts Genaueres bekannt. Die Familie lebte in der Dorfstraße 55 in Riol. 

                Peter Johann Heinz wurde seit dem 12. März 1940 in der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt in Andernach aufgrund von “angeborenem Schwachsinn” verwahrt. Eine Entlassung aus dieser Anstalt war für Johann Peter wohl kaum möglich, da die Ausprägung seiner Erkrankung wohl zu schwerwiegend war. Eine mögliche Entlassung war mit einer Unfruchtbarmachung verknüpft. Diese wurde oftmals gegen den Willen der Patienten durchgeführt, um zu vermeiden, dass Erkrankte ihre Leiden an mögliche Nachkommen weitervererbten. Aus der Krankenakte geht auch hervor, dass ein solcher Antrag bereits am 10. August 1938, also knapp drei Jahre vor Peter Johann Heinz Einweisung in Andernach, gestellt wurde, dieser aber vom Amtsarzt Dr. med. et phil. Josef Max, einem Chirurgen aus Schweich, abgelehnt wurde. Als Begründung hierfür wurde angegeben, dass Peter Johann Heinz nach Angaben der zuständigen Gesundheitspflegerin gar nicht imstande war, Nachkommen zu zeugen. 

                Über das Leben vor seiner Einweisung ist nur wenig bekannt. Peter Johann Heinz besuchte acht Jahre lang die Volksschule in Riol, erlernte aber nie einen Beruf. Fünf seiner Geschwister waren zum Zeitpunkt seiner Einweisung bereits verstorben. Zwei jüngere Geschwisterkinder starben bereits wenige Tage nach ihrer Geburt. Der älteste Bruder, Johann, fiel 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg. Eine weitere Schwester, die ebenfalls schon verstorben war, soll ähnlich wie Johann Peter körperlich und geistig beeinträchtigt gewesen sein, was von ihrem Bruder Nikolaus allerdings bestritten wurde. 

                Peter Johann Heinz soll nach dem Tod der Eltern bei seinem Bruder gelebt und auf dessen Viehhof ausgeholfen haben. Hier wurde er wohl sehr schlecht behandelt sowie Opfer körperlicher Gewalt. 

                Peter Johann Heinz wurde am 7. Mai 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Hadamar verlegt und dort noch am selben Tag im Rahmen der „Aktion T4“ ermordet. 

                Quellen: Landeshauptarchiv Koblenz (LHAKo) Best. 512,017, Nr. 626. 

                Literatur: Hohendorf, Gerrit/Eberle, Annette: Zwangssterilisation und Patientenmorde im Nationalsozialismus – ein Überblick, in: Cranach, Michael von (u.a.) (Hrsg.): Gedenkbuch für die Münchener Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde, Göttingen 2018, S.29-48. 

                Autor:in: Ann-Katrin Listmann 

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                •  Johann Hugo Herz

                   Johann Hugo Herz

                  Geburtsdatum, Geburtsort: 25. Mai 1888, Pfalzel

                  Todesdatum, Sterbeort: 21. Mai 1941, Hadamar

                  Beruf: Fabrikarbeiter

                  Johann Hugo Herz wurde am 25. Mai 1888 in Pfalzel geboren und war von Beruf Fabrikarbeiter. Wie aus seiner Akte hervorgeht, begab er sich am 19. Mai 1903 freiwillig in die Heil- und Pflegeanstalt in Merzig. Zum Zeitpunkt seiner Aufnahme lautete seine Diagnose „nicht geisteskrank“. Vorausgegangen war wohl der schwere Unfall seines Bruders, bei dem Johann zugegen gewesen und nachdem er nicht mehr derselbe war. Seit Sommer 1902 konnte er nicht mehr richtig arbeiten. Dann und wann führte er noch geringe Handarbeiten aus, fühlte sich aber zu schwach dafür. In Merzig klagte er u.a. über Schmerzen in der Brust. Als einsilbig und ohne Initiativen beschrieben, wurde er bereits am 8. Juni 1903 wieder entlassen. Am 30. März 1906 wurde er dort ein zweites Mal aufgenommen. Dieses Mal mit der Diagnose Dementia praecox. Von Merzig aus wurde er am 29. Oktober 1910 zu den Barmherzigen Brüdern nach Trier verlegt. Wie schon zuvor klagte er auch hier über „Nadelstiche auf der Brust“. Er sei unruhig, interessenlos, in sich gekehrt und führe Selbstgespräche. Es wird aber auch immer wieder notiert, dass Johann wieder nach Hause nach Pfalzel möchte und zeitweise auf seine Entlassung drängen würde. 

                  1934 wurde ihm sowohl Schizophrenie diagnostiziert als auch, dass er erbkrank sei. Johann scheint ein überwiegend eher ruhiger und in sich gekehrter Patient gewesen zu sein, von dem man sagte, dass er absolut nicht in Erscheinung treten würde. Den man aber auch immer wieder als stumpfen, antriebsarmen und unproduktiven Kranken bezeichnete. Während ihm 1936 noch attestiert wurde relativ umgänglich und verträglich zu sein, schrieb man zwei Jahre später über ihn, dass er ein weitgehend „verblödeter Schizophrener“ und „mit seinem Los zufrieden“ sei. Bei den Barmherzigen Brüdern in Trier war er, bis er am 3. August 1939 nach Bedburg-Hau im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen überführt wurde. Aus Bedburg ist eine „Konversation“ mit Johann schriftlich festgehalten, durch die man zumindest die Möglichkeit hat, seine eigenen Worte zu vernehmen und nicht nur über ihn zu hören. In Bedburg verblieb der bei der Aufnahme 1,67m große und 95kg schwere Johann bis Anfang/Mitte des Jahres 1940. Bis etwa Mitte März 1940 wurde sein Gewicht in Bedburg festgehalten – als er nach Hadamar verlegt wurde, wog er mit 80kg bereits 15kg weniger. Sein Aufnahmedatum in Hadamar geht aus der Quelle nicht hervor. Auch erfahren wir aus der Akte nicht, wann Johann dort ermordet wurde. Im Geburtsregister der Stadt Trier ist das Datum 15. August 1941 als offizielles Todesdatum notiert worden. Dahinter steht jedoch in Klammern der 21. Mai. Dieses Datum wird wahrscheinlich der eigentliche Tag seines Todes gewesen sein, da die Patient:innen meist am Tag ihrer Ankunft oder kurz danach ermordet wurden. Johann Hugo Herz wurde am 21. Mai 1941 in die als Duschraum getarnte Gaskammer geführt und dort durch das einströmende Kohlenmonoxydgas getötet. 

                  Geburtsregister Johann Herz (Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/1196 – 1197)
                   Geburtsregister Johann Herz (Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/1196 – 1197) 

                  Quellen: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R 179/15654; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/1196 – 1197. 

                  Literatur: George, Uta et al. (Hrsg.): Hadamar Heilstätte – Tötungsanstalt – Therapiezentrum, Marburg 2006. 

                  Autor:in: Lisa Köhl

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                  • Josef Freudenreich

                    Josef Freudenreich

                    Geburtsdatum, Geburtsort: 2. Januar 1906, Riol (Kreis Trier)

                    Todesdatum, Sterbeort: 5. Mai 1941, Hadamar

                    Beruf: ohne (vorher: Zeitungsausträger)

                    Josef Freudenreich wurde am 2. Januar 1906 in Riol im Kreis Trier geboren. Über seine familiären Verhältnisse ist heute nichts mehr bekannt. 

                    Am 26. März 1921 wurde Josef Freudenreich in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder Trier aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade 15 Jahre alt. Grund für seine Einweisung war wohl eine „angeborene Imbezillität“, die auch nachträglich in seiner Patientenakte vermerkt wurde. Imbezillität ist eine damals gebräuchliche Bezeichnung für eine mittelgradige geistige Behinderung, die sich vor allem in kognitiver Einschränkung und Intelligenzminderung der Betroffenen äußerte. Im Anamnesebogen wurde Josef Freudenreich vom behandelnden Arzt als für sein Alter klein und schmächtig gebaut beschrieben. Grund für seine Einlieferung war sein auffälliges Verhalten. Er zerriss mehrere lange Kleider sowie ein Hemd, außerdem zerschlug er vier Fensterscheiben. Der Arzt vermerkte weiterhin, dass Josef Freudenreich davon berichtete, Stimmen zu hören, dazu aber nie weitere Angaben machen konnte. Im Allgemeinen, so der Arzt, wirke Josef Freudenreich desinteressiert und hibbelig, spreche unzusammenhängend, beantworte viele der Fragen nur mit einem läppischen Lachen und mache “den Eindruck des Schwachsinns”. Auf Anrede würde er nicht reagieren, sei für die kleinsten und einfachsten Arbeiten auf der Station aber durchaus zu gebrauchen und auch stets willig, diese auszuführen. So half er im Verlauf seines Aufenthalts oft in der Küche oder auf Station und wird dabei als ruhig und fähig beschrieben. Laut eigener Auskunft gefiel es Josef Freudenreich in der Pflegeanstalt gut, er wollte dort bleiben. Dennoch verhalte er sich gegenüber seinen Mitmenschen eher desinteressiert und abweisend. Auffällig ist, dass im Jahr seiner Einweisung noch regelmäßig Einträge in seiner Patientenakte gemacht wurden, die ab Jahresbeginn 1922 immer seltener wurden und sich inhaltlich meistens wiederholen. Für die Jahre 1925, 1926 und 1927 findet sich jeweils nur noch ein kurzer Eintrag. Bis zu seiner Verlegung nach Hadamar wird über seinen Zustand kein Eintrag mehr in der Akte aufgenommen. 

                    Josef Freudenreich wurde später in die Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen verlegt. Hier wurde nur eine kurze Anamnese vorgenommen, in der man berichtete, dass er “mit leiser schwer verständlicher Stimme” rede, dabei leer und uninteressiert wirke und ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht habe. Bereits 20 Jahre zuvor, bei seiner Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt in Trier, wurde ein ähnlicher Wortlaut verwendet, um seinen gesundheitlichen Zustand zu beschreiben. Die Vermutung liegt nahe, dass bei Eintreffen der Patienten keine eingehende Untersuchung mehr stattgefunden hatte. Josef selbst gab an, einst Zeitungsausträger gewesen zu sein, aufgrund einer Typhuskrankheit aber nie eine Ausbildung gemacht zu haben und insgesamt nur acht Jahre zur Schule gegangen sei. Vom behandelnden Personal wurden ihm im Zuge dieser Untersuchung auch Rechenaufgaben gestellt, die er allerdings nicht lösen konnte. Seine Ausdrucksweise wurde als “geschraubt” beschrieben, was allerdings im Widerspruch zu vorherigen Beschreibungen steht, da er sich, trotz seiner Erkrankung, scheinbar doch gewählt und verständlich ausdrücken konnte. 

                    Symptome, die auf weitere neurologische Erkrankungen hindeuten könnten, wie z.B. das Hören von Stimmen, zeigte Josef Freudenreich in Galkhausen, anders als in Trier, nicht. Vom behandelnden Arzt wurde allerdings die ursprüngliche Diagnose infrage gestellt. So mache Josef eher den Eindruck eines „Schizophrenen“ als eines „Schwachsinnigen“. Als Grund hierfür wurde alleinig der Krankheitsverlauf angegeben. So habe Josef Freudenreich im Alter von 15 Jahren, also unmittelbar vor seiner Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt in Trier, erste Symptome gezeigt. Ein möglicher Auslöser für diese Symptome wird nicht angegeben. 

                    Der letzte Eintrag in Josef Freudenreichs Patientenakte stammt vom 5. Mai 1941. Hier wurde nur noch vermerkt, dass er keine Regung zeige und zu keiner Leistung mehr fähig sei. Außerdem wurde auf Antrag des Reichsverteidigungskommissars seine Verlegung in die Heil- und Pflegeanstalt Hadamar vorbereitet. Josef Freudenreich wurde wahrscheinlich noch am selben Tag in Hadamar im Rahmen der „Aktion T4“ ermordet. Ein offizielles Todesdatum gibt es für ihn jedoch nicht. 

                    Foto der Krankenakte – Bundesarchiv (BArch) Berlin, R179/44 

                    Quelle: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R179/44.

                    Autor/in: Ann-Katrin Listmann 

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                    • Anna Maria Bonertz

                      Anna Maria Bonertz

                      Geburtsdatum, Geburtsort: 8. April 1900, Sauscheid (jetzt: Grimburg)

                      Todesdatum, Sterbeort: 2. Juli 1941, Hadamar

                      Beruf: ohne Beruf

                      Als Anna Maria Bonertz am 2. Juli 1941 in Hadamar ermordet wurde, war sie 41 Jahre alt. Über ihr Leben ist kaum etwas bekannt. Geboren wurde sie am 8. April 1900 in Sauscheid (heute Grimburg) bei Hermeskeil. Sie war katholisch. Wir wissen jedoch nichts über ihre Familie, ihr Leben vor und auch nicht während des Aufenthaltes in Anstalten. 

                      Erstmals eingewiesen wurde sie in die Landesheilanstalt Merxhausen. Von dort aus wurde sie am 12. Juni 1941 in die Landesheilanstalt Eichberg verlegt, die als sogenannte Zwischenanstalt galt. Nur wenige Wochen später, am 2. Juli 1941 erfolgte Anna Marias Transport in die Tötungsanstalt Hadamar. Hier kam sie gemeinsam mit 99 weiteren Patient:innen an und wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet. Auf ihrer nachträglich erneut ausgestellte Todesurkunde ist das fingierte Todesdatum des 15. Juli 1941 notiert. 

                      Quelle: HHStA Wiesbaden, Personenstandsregister Sterberegister 1975, Nr. 600/1962. 

                      Abbildung: HHStA Wiesbaden, Personenstandsregister Sterberegister 1975, Nr. 600/1962.

                      Autor:in:  Lena Haase

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