• Josephina Elisabetha Wegner

    Geburtsdatum, Geburtsort: 24. Januar 1889, Saarburg

    Todesdatum, Sterbeort: 14. März 1944, Hadamar

    Beruf: unbekannt

    Am 24. Januar 1889 wurde Josephina Elisabetha Wegner in Saarburg geboren. Über die familiären Verhältnisse, ihre Eltern und mögliche Geschwister ist leider nichts bekannt.

    Ihr letzter selbstgewählter Wohnort war in der Stadt Trier. Eine genauere Lokalisierung ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht möglich. Von hier aus wurde sie in mehrere Anstalten eingewiesen. Nach einem Aufenthalt in der Rheinischen Provinzial Irrenanstalt Merzig schlossen sich weitere in der Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau sowie der Pflegeanstalt Klosterhoven an. Von hier aus wurde sie in die Landesheilanstalt Hadamar verlegt.

    Im Rahmen der sogenannten „dezentralen Euthanasie“ kann sie hier am 14. März 1944 ums Leben. Es ist davon auszugehen, dass ihr Tod aus dem gezielten Nahrungsentzug, der unzureichenden Versorgung und der Überdosierung von Medikamenten resultierte.

    Josephina wurde 55 Jahre alt.

    Quellen: Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Autor:in:  Lena Haase

      Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

      Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

    • Angela Trenks

      Angela Trenks

      Geburtsdatum, Geburtsort: 31. August 1891, Trier-Kürenz

      Todesdatum, Sterbeort: 2. Mai 1941, Hadamar

      Beruf: unbekannt

      Angela Trenks (geb. Ternes) wurde am 31. August 1891 als Kind von Nikolaus Matthias Ternes und Maria Ternes (geb. Kröschel) in Trier-Kürenz geboren. Hier lebte sie vermutlich gemeinsam mit ihren Eltern bis zur Eheschließung. Ob Angelas Eltern noch weitere Kinder hatten, ist unbekannt. Im Alter von 22 Jahren heiratete Angela in Trier den Bäcker Georg Heinrich Trenks. Er war genauso alt wie Angela (*11. September 1891) und in Barmen geboren. Seit wann er schon in Trier lebte, ist unklar. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Angelas Vater bereits verstorben, ihre Mutter war noch in Kürenz wohnhaft.

      Wann und aus welchem Grund Angela in das Anstaltssystem eingewiesen worden ist, ist leider nicht bekannt. Sie wird vermutlich bereits über einen längeren Zeitraum als Patientin in der Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen verbracht haben müssen, bevor sie von dort aus am 2. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert wurde. Hier wurde sie noch am Tag der Ankunft im Rahmen der „Aktion T4“ zusammen mit 89 weiteren Patient:innen aus Galkhausen in der im Keller für diese Tötungen eingerichteten Gaskammer ermordet. Um den Schein einer regulären Anstalt aufrecht zu erhalten, war diese Gaskammer als Duschraum getarnt worden.

      Es ist davon auszugehen, dass ihr Ehemann Georg über den Tod seiner Frau informiert worden ist. In den dazu von der Anstalt verschickten „Trostbriefen“ und in der beiliegenden Todesbescheinigung sind jedoch sowohl falsche Todesdaten, als auch falsche Todesursachen eingetragen worden, um die wahren Umstände des Todes zu verschleiern.

      Georg heiratete nach dem Tod von Angela am 21. Januar 1943 in Wuppertal-Kronenberg ein zweites Mal.

      Angela starb nur kurze Zeit nach ihrem 50. Geburtstag.

      Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/969, Nr. 235/1891; StATr, Tb31/2738, Nr. 179/1914; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

      Abbildung: StATr, Tb31/969.

      Autor:in:  Lena Haase

        Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

        Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

      • Anna Maria Catherina Schroeder

        Anna Maria Catherina Schroeder

        Geburtsdatum, Geburtsort: 6. Oktober 1891, Trier

        Todesdatum, Sterbeort: 8. Mai 1941, Hadamar

        Beruf: Fabrikarbeiterin

        Anna Maria Catherina Schroeder (geb. Schmitz) wurde am 6. Oktober 1891 als Tochter von Nikolaus und Magdalena Schmitz geboren. Ihr Vater übte den Beruf eines Maklers aus, die Familie lebte in der Spitzmühle 186 im heutigen Stadtteil Mitte-Gartenfeld. Am 8. Januar heiratete sie in Trier den knapp acht Jahre älteren Franz Schroeder, der Zeit seines Lebens als Postbote bzw. Postschaffner arbeitete. Ob aus dieser Ehe Kinder hervorgingen ist nicht bekannt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebte Anna – zumindest seit 1921 – in der Jüdemerstraße 8.

        Die erste Einweisung in eine Anstalt erfolgte am 19. Februar 1925. An diesem Tag wurde sie in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach eingewiesen. Dem voraus ging vermutlich eine von einem Arzt gestellte Diagnose einer vermeintlich oder tatsächlich vorliegenden psychischen Erkrankung. Zu diesem Zeitpunkt war Anna Maria 33 Jahre alt. Aus den wenigen überlieferten Quellen geht nicht hervor, ob sie noch einmal aus dieser Anstalt entlassen worden ist. Zunächst ist davon auszugehen, dass sie in der Anstalt in Andernach verblieb. Nach etwa sieben Jahren ihrer offensichtlichen Krankheit wurde die Ehe zwischen Anna Maria und Franz am 20. Juni 1932 vom Landgericht Trier geschieden. Franz heiratete 1934 ein zweites Mal und lebte mit seiner zweiten Frau in Trier in der Paulinstraße 95.

        Von Andernach aus wurde Anna Maria am 8. Mai 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert. Gemeinsam mit 89 weiteren Patient:innen wurde sie noch am Tag ihrer Ankunft in der ansonsten geräumten Anstalt Hadamar ermordet. Dazu wurde im Keller der Anstalt eine eigens eingerichtete und als Duschraum getarnte Gaskammer genutzt. Ihr Leichnam wurde unmittelbar im Anschluss im Krematoriumsofen der Anstalt verbrannt. Auf ihrer Todesurkunde ist der 23. Mai 1941 als fingiertes Todesdatum eingetragen, um den direkten Tod bei Ankunft in Hadamar zu verschleiern. Ob ihre Eltern zum Zeitpunkt des Todes noch lebten, ist unklar. Wer vom Tod Anna Marias unterrichtet worden ist – die Eltern, der Exmann oder gegebenenfalls weitere lebende nahe Verwandte, ist nicht bekannt.

        Anna Maria wurde 49 Jahre alt.

        Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb 31/578, Nr. 587/1883; StATr, Tb 31/586, Nr. 852/1891; StATr, Tb31/2740, Nr. 4/1915; Einwohnerbuch der Stadt Trier nebst den Vororten Euren, Kürenz, Olewig und Zewen 1921/22. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner. Abgeschlossen am 1. Juni 1921, Trier 1921; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

        Abbildung: StATr, Tb31/586.

        Autor:in:  Lena Haase

          Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

          Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

        • Anna Maria Scholtes

          Geburtsdatum, Geburtsort: 21. September 1884, Leiwen

          Todesdatum, Sterbeort: 8. Mai 1941, Hadamar

          Beruf: unbekannt

          Anna Maria Scholtes wurde am 21. September 1884 als jüngstes von elf Kindern in Leiwen geboren. Ihre Eltern Nikolaus Eduard (*1829) und Barbara (geb. Fassian, *1841) hatten am 15. Juli 1863 ebenfalls in Leiwen geheiratet. Von den elf Kindern erreichten sieben das Erwachsenenalter – unter ihnen Anna Maria, ihre beiden Schwestern und vier Brüder.

          Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde Anna Maria in die Rheinische Provinzial Irrenanstalt Merzig eingewiesen. Welche Diagnose zu dieser Einweisung geführt hatte, ist leider nicht genau bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ein Arzt bei ihr eine (vermeintliche) psychische Erkrankung festgestellt hatte, aufgrund derer sie für anstaltspflegebedürftig angesehen wurde. Da ihre Eltern bereits 1905 und 1909 verstorben waren, hat sie zu diesem Zeitpunkt vermutlich mit ihren unverheirateten Geschwistern zusammengewohnt. Ob sie einem Beruf nachging, ist nicht bekannt.

          Am 29. Oktober 1921 wurde Anna Maria von Merzig aus in die Provinzial-Heil und Pflegeanstalt Bedburg-Hau verlegt, wo sie insgesamt neun Jahre verblieb, bis sie am 14. Januar 1930 von dort aus in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach verlegt wurde. Hier war sie weitere elf Jahre als Patientin eingewiesen, bevor sie ein letztes Mal verlegt wurde. Am 8. Mai 1941 wurde Anna Maria von Andernach aus mit 89 weiteren Patient:innen in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert. Dies fand im Rahmen der „Aktion T4“ statt, einer zentral für das gesamte Deutsche Reich gesteuerten Aktion, die einzig der Tötung beeinträchtigter Menschen oder solcher, die aufgrund einer vermeintlichen medizinischen Diagnose als solche angesehen wurden, diente.

          In Hadamar wurden die ankommenden Menschen nach ihrer Ankunft und einer fingierten medizinischen Untersuchung in den Keller geführt. Hier befand sich eine als Duschraum getarnte Gaskammer, in der sie mit Kohlenmonoxidgas ermordet wurden.

          Anna Maria starb in Hadamar im Alter von 56 Jahren. Fast die Hälfte ihres Lebens hatte sie in Anstalten verbracht und damit keine Chance, ihr Leben frei und selbstbestimmt leben zu können.

          Quellen: Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (ALVR), Kartei Erbbiologisches Institut; Schaffner, Richard (Bearb.): Familienbuch Leiwen mit den Orten Thörnich und Köwerich 1780–1905, Kordel 2012, S. 407; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

          Autor:in:  Lena Haase

            Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

            Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

          • Nikolaus August Schmitt

            Geburtsdatum, Geburtsort: 29. Dezember 1895, Mehring

            Todesdatum, Sterbeort: 25. Juli 1941, Hadamar

            Beruf: unbekannt

            Nikolaus Schmitt wurde am 29. Dezember 1895 als Sohn von Peter (*1849) und dessen zweiter Ehefrau Anna Maria Schmitt (geb. Gaspar) in Mehring geboren. Er hatte drei ältere Brüder und eine jüngere Schwester. Sein Vater verstarb bereits am 13. November 1899 im Alter von 50 Jahren und hinterließ seine Witwe Anna Maria mit den fünf Kindern im Alter von einem bis zehn Jahren. Über die weiteren familiären Verhältnisse sind leider keine Aussagen möglich. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Nikolaus Mutter fortan alleinerziehend war, arbeiten musste und die finanzielle Situation der Familie sicherlich nicht die beste war.

            Von Mehring aus ist Nikolaus nach Bonn umgezogen. Wann und aus welchem Grund er diesen Schritt ging, ist unklar. Möglicherweise tat er dies aus beruflichen Gründen. Hier wurde er jedoch auch zum ersten Mal in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen. Möglicherweise war dies dies die Psychiatrische und Nervenklinik der Universität Bonn. Von Bonn aus wurde Nikolaus am 18. Juni 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach verlegt. Hier verblieb er als Patient jedoch nur knapp vier Wochen. Schon am 18. Juni 1941 wurde Nikolaus gemeinsam mit 66 weiteren Patient:innen in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt. Diese Verlegung fand im Rahmen der „Aktion T4“ statt. In Hadamar wurde Nikolaus jedoch nicht mehr als normaler Patient aufgenommen, sondern wurde noch am Tag seiner Ankunft in einer im Keller eingerichteten Gaskammer ermordet. Um für die ankommenden Patient:innen den Schein aufrecht zu erhalten, wurde diese Gaskammer jedoch als Duschraum getarnt.

            Nikolaus Schmitt wurde 45 Jahre alt. Er starb im Rahmen der nationalsozialistischen Patientenmorde. Diesen fiel er zum Opfer aufgrund einer vermeintlich oder auch tatsächlich vorliegenden psychischen Erkrankung, die ihn in den Augen der NS-Ideologie zu „lebensunwertem Leben“ deklassierte.

            Quellen: Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019; Heribert Scholer (Bearb.): Die katholische Pfarrei St. Medardus Mehring mit Longen-Lörsch und Pölich „St. Andreas“ (1645) 1744–1877. Familienbuch (=Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Sitz Köln, Bd. 178), Köln 2003, S. 623.

            Autor:in:  Lena Haase

              Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

              Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

            • Magdalena Schalenberg

              Magdalena Schalenberg

              Geburtsdatum, Geburtsort: 31. Januar 1890, Trier-Kürenz

              Todesdatum, Sterbeort: 13. Februar 1941, Hadamar

              Beruf: unbekannt

              Magdalena Schalenberg wurde am 31. Januar 1890 in Trier-Kürenz als eines von zwei Kindern von Lubens und Magdalene Schalenberg, geb. Olligschläger geboren. Ihr Vater arbeitete zunächst als Krankenpfleger in der Anstalt Andernach, bevor er Eisenbahnsekretär wurde. Zu ihrer weiteren Familiengeschichte ist zu sagen, dass sowohl ihr Onkel Wilhelm Schalenberg, der Bruder des Vaters, als auch ihr Bruder Josef Schalenberg jeweils mit den vermeintlichen Diagnosen „geisteskrank“ und „Schizophrenie“ beschrieben wurden.

              Aus ihrer Patientenakte geht hervor, dass Magdalena katholisch und unverheiratet war. Ein Beruf ist nicht notiert. Ebenso gibt es über ihre Kindheit und Jugend kaum Informationen. Ihr Aussehen wird als „nordisch“, und „[s]chlankwüchsig“ beschrieben – 1,55m sowie blond und blauäugig. Ihre vermeintliche Diagnose lautete „erbliche Fallsucht“ bzw. „genuine Epilepsie“, die synonym verwendet sind – Bezeichnungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus oft benutzt wurden, um Menschen auszugrenzen und zu stigmatisieren. An diesen epileptischen Anfällen litt sie wohl schon seit ihrem 17. Lebensjahr.

              Vom 21. April 1925 bis zum 28. Juni 1937 befand sich Magdalena im St. Valentinushaus Kiedrich/Rheingau. Dort wurde ihr eine „Gedächtnisschwäche“ zugeschrieben und beschrieben, dass sie von zuhause weglaufen sei. Im Zuge ihrer Behandlung wurde 1925 eine sogenannte „Trepanation“ durchgeführt, die wohl zu keinen Änderungen in ihrem Verhalten oder ihrer Krankheit geführt haben. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine operative Öffnung des Schädels, in ihrem Fall um das Scheitelbein, welches laut Akte nun einen „grössere[n] Knochendefekt“ aufgewiesen hat.

              Weiterhin wird sie in Kiedrich mit einer „hochgradigen Demenz“ diagnostiziert und als „nicht schwierig“ sowie „stumpf u. gleichgültig“ beschrieben.

              Am 18. September 1939 wurde Magdalena dann in die Landesheilanstalt Herborn gebracht. Immer wieder werden Anfälle in ihrer Akte notiert. So auch am 12. Oktober 1939, an dem sie wohl einen schweren Anfall erlitten und sich auch einige Verletzungen zuzog. Am 13. Februar 1941 wurde Magdalena dann in die Landesheilanstalt Hadamar verlegt. Im dortigen Gedenkbuch ist dieses Datum als ihr Todesdatum angegeben. Daher ist davon auszugehen, dass sie noch am Tag ihrer Ankunft in Hadamar im Zuge der ersten Phase der „T4 Aktion“ in der dortigen Gaskammer getötet wurde.

              Quelle: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R 179/24255; Scheider, Christoph/ Stul, Claudia: Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941 – 1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

              Abbildung: BArch Berlin, R 179/24255, Bl. 3.

              Autor:in:  Lea Fickinger

                Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

                Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

              • Mathias Schäfer

                Geburtsdatum, Geburtsort: 14. September 1906, Geisfeld

                Todesdatum, Sterbeort: 24. Februar 1941, Hadamar

                Beruf: unbekannt

                Über das Leben von Mathias Schäfer ist fast nichts bekannt.

                Er wurde am 14. September 1906 in Geisfeld (Bürgermeisterei Hermeskeil) geboren. Weder über seine familiären Verhältnisse, noch über sein Berufsleben können Aussagen getroffen werden. Vermutlich gelangte er über die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier in die Landesheilanstalt Weilmünster. Die Einweisung in diese Anstalten resultierte aus einer mutmaßlich psychischen Erkrankung, die Mathias seitens eines Arztes diagnostiziert worden ist.

                Von Weilmünster aus wurde Mathias am 24. Februar 1941 im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert. Dort wurde er jedoch nicht wieder als Patient in die Anstaltspflege übernommen. Hadamar diente zu dieser Zeit einzig und allein als Ort für Massentötungen von Patient:innen mittels Kohlenmonoxidgas. Die ankommenden Personen wurden dafür in eine als Duschraum getarnte Gaskammer geführt, die im Keller der Anstalt eingerichtet wurde. Mathias starb hier am 24. Februar gemeinsam mit 71 weiteren Menschen. In seine Todesurkunde wurde der 3. März 1941 als fingiertes Todesdatum eingetragen, um die Tötung am Ankunftstag in der Anstalt zu verschleiern.

                Mathias Schäfer verlor sein Leben aufgrund des sozialrassistischen Weltbildes des Nationalsozialismus. Er wurde nur 34 Jahre alt.

                Quellen: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Abt. 461, Nr. 32061, Band 3.

                Literatur: Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

                Autor:in:  Lena Haase

                  Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

                  Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

                • Maria Roth

                  Maria Roth

                  Geburtsdatum, Geburtsort: 21. Mai 1894, Trier

                  Todesdatum, Sterbeort: 6. Mai 1941, Hadamar

                  Beruf: ohne Beruf

                  Maria Roth wurde am 21. Mai 1894 in Trier als Tochter von Matthias und Christina Roth (geb. Brand) geboren. Ihr Vater stammte aus Zurlauben, einem damals noch eigenständigen Vorort von Trier, wo er 1859 geboren wurde, ihre Mutter Christina war sieben Jahre jünger als ihr Ehemann. Die beiden heirateten am 14. Juli 1893 in Trier, zehn Monate später kam die gemeinsame Tochter Maria zur Welt. Vier Jahre später, am 27. Oktober 1898 wurde Marias jüngerer Bruder Nicolaus geboren.

                  Gemeinsam mit ihren Eltern lebte Maria in der Maarstraße 137. Der Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Gärtnermeister, auch ihre Mutter arbeitete als Gärtnerin. Zwischen 1896 und 1900 baute der Vater ein Haus in der Maarstraße 70, in das die Familie schließlich einzog. Matthias Roth selbst war Hauseigentümer, ein Zimmer vermietete die Familie an einen Handwerker. Es ist davon auszugehen, dass die Familie im eigenen Gärtnereibetrieb ein gutes Auskommen verdiente. Als Maria sieben Jahre alt war, verstarb der Vater im Alter von nur 42 Jahren. Die Mutter arbeitete weiterhin als Gärtnerin und lebte im eigenen Haus.

                  Am 14. März 1922 verzog Maria kurzzeitig nach Saarlouis. Der Grund für diesen Umzug ist jedoch unklar, da sie bereits am 4. Mai 1922 wieder bei ihrer Mutter einzog. Diese wohnte zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr in der Maarstraße 70. Das Haus inklusive der Gärtnerei musste sie in der Zwischenzeit verkaufen. Möglicherweise erstand sie von diesem Erlös das Haus in der Maarstraße 137, als deren Eigentümerin sie mindestens seit 1921 eingetragen war. Gemeinsam mit Maria und ihrer Mutter lebte hier auch der kleinere Bruder Nikolaus, der ebenfalls als Gärtner arbeitete. Vom 5. September 1922 bis zum 5. Februar 1923 lebte Maria in Niederwalluf bei Wiesbaden, zog jedoch erneut nach Hause zurück und lebte dort weiterhin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in der Maarstraße 137. Sie ging keinem Beruf nach, es ist aber davon auszugehen, dass sie im familieneigenen Gartenbaubetrieb mithalf und ihre Mutter und den Bruder unterstützte.

                  Am 2. April 1933 wurde Maria das erste Mal in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach eingewiesen. Der Grund für diese Einweisung ist leider nicht bekannt. Sie blieb jedoch nur kurzzeitig dort – spätestens seit Jahresbeginn 1934 lebte sie wieder in Trier. Ein zweites Mal wurde Maria am 28. November 1936 in die Anstalt in Andernach eingewiesen. Dieses Mal sollte sie jedoch nicht nochmal nach Hause kommen. Von Andernach aus wurde sie am 5. Mai 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ nach Hadamar transportiert und dort noch am Tag ihrer Ankunft ermordet. Mit ihr starben an diesem Tag 88 weitere Patient:innen, die von Andernach nach Hadamar verlegt worden waren in einer eigens für die Tötungen im Keller der Anstalt eingerichteten Gaskammer.

                  Auf ihrer Todesurkunde wurde der 26. Mai 1941 als Sterbedatum eingetragen. Dieses falsche Datum sollte der Verschleierung des direkten Todes nach Ankunft in Hadamar dienen. Es ist davon auszugehen, dass auch eine falsche Todesursache eingetragen wurde, die dann der Mutter und dem Bruder in einem aus der Anstalt versendeten Trostbrief mitgeteilt wurde.

                  Maria Roth wurde 40 Jahre alt. Sie wurde wenige Tage vor ihrem 41. Geburtstag ermordet.

                  Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb15/Meldekartei; StATr, Tb31/589a, Nr. 421/1894; StATr, Tb31/593, Nr. 890/1898; StATr, Tb31/794, Nr. 144/1893; Adreßbuch der Stadt Trier und Vororte. Nach amtlichem Material bearbeitet. Ausgegeben im Juli 1896, Trier [1896]; Adreß- und Geschäftsbuch der Stadt Trier und der Vororte Heiligkreuz, Kürenz, St. Matthias, St. Medard, Pallien 1901. Nach amtlichem Material bearbeitet. Ausgegeben im April 1901, Trier [1901]; Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Stadt Trier und der Vororte Heiligkreuz, Kürenz, St. Matthias, St. Medard, Pallien. Nach amtlichem Material bearbeitet. Ausgegeben im Mai 1903, Trier [1903]; Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Stadt Trier nebst eingemeindeten Vororten: Feyen, Heiligkreuz, St. Matthias, St. Medard, Pallien 1920, Trier [1920]; Einwohnerbuch der Stadt Trier nebst den Vororten Euren, Kürenz, Olewig und Zewen 1921/22. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner. Abgeschlossen am 1. Juni 1921, Trier 1921; Einwohnerbuch der Stadt Trier 1934. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner, Abgeschlossen am 1. Juni 1934, Trier 1934; Einwohnerbuch der Stadt Trier 1936. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner. Abgeschlossen am 1. Mai 1936, Trier 1936; Einwohnerbuch der Stadt Trier 1938. Zusammengestellt nach eigenen Angaben der Einwohner, Trier 1938.

                  Abbildung: StATr, Tb31/589a.

                  Autor:in:  Lena Haase

                    Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

                    Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

                  • Henriette Emilie Margaretha Remper

                    Geburtsdatum, Geburtsort: 2. Oktober 1910, Trier

                    Todesdatum, Sterbeort: 7. Juni 1941, Hadamar

                    Beruf: ohne Beruf

                    Henriette Emilie Margaretha Remper (genannt Emilie) wurde am 2. Oktober 1910 in Trier geboren. Ihre Eltern Johann Otto (*30. März 1875 in Bochum) und Margaretha Maria (*28. April 1887 in Trier, geb. Gutgesell) hatten erst kurz vor ihrer Geburt – am 15. Juli des Jahres – in Trier geheiratet. Gemeinsam lebten sie hier in der Moselstraße 14. Der Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Kaufmann. Drei Jahre nach Emilies Geburt – die Familie lebte inzwischen in der Hommerstraße 34 – wurde ihr Bruder Hugo am 29. September 1913 geboren. Seit dem 16. Juli 1931 lebte Emilie vermutlich mit ihrem kleinen Bruder zusammen bei ihrer Mutter in der Luxemburgerstraße 25. Es ist anzunehmen, dass die Eltern zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt lebten, denn am 9. August 1932 wurde die Ehe vor dem Landgericht in Trier geschieden.

                    Wegen einer mutmaßlichen psychischen Erkrankung wurde Emilie am 13. Oktober 1937 erstmals in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach eingewiesen, dort aber nach dreieinhalb Monaten wieder entlassen. Welche konkrete Ursache letztlich zu ihrer Einweisung geführt hatte, ist leider nicht bekannt. In Andernach wurde vermutlich eine Besserung ihres Zustandes festgestellt, sodass sie wieder nach Hause zu ihrer Mutter ziehen konnte. Nur anderthalb Jahre später wurde sie jedoch ein weiteres Mal in Andernach eingewiesen. Am 15. Juli 1939 wurde sie dort aufgenommen und sollte das Anstaltssystem nun auch nicht mehr verlassen können.

                    Die Anstalt in Andernach fungierte in der sogenannten „Aktion T4“ als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar. Dorthin wurde Emilie am 7. Juni 1941 in den „Grauen Bussen“ der GeKrat GmbH gebracht. Mit ihr gemeinsam waren 50 weitere Patient:innen auf diesem Transport. In Hadamar wurden sie jedoch erneut stationär aufgenommen, sondern unmittelbar nach der Ankunft in einer im Keller der Anstalt eigens eingerichteten Gaskammer ermordet.

                    Ihren Eltern, die beiden zum Zeitpunkt des Todes ihrer Tochter noch lebten, wird vermutlich ein gefälschter Todesschein zugestellt worden sein, in dem nicht nur das Todesdatum, sondern auch die Ursache des Todes falsch eingetragen worden ist. Diese Praxis diente der Verschleierung der direkten und vielzähligen Todesfälle am Tage der Verlegung nach Hadamar.

                    Emilie wurde 30 Jahre alt.

                    Quellen: Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (ALVR), Kartei Erbbiologisches Institut; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/582, Nr. 233/1887; StATr, Tb31/2730, Nr. 185/1910.

                    Autor:in:  Lena Haase

                      Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

                      Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

                    • Johann (Hans) Razen

                      Johann (Hans) Razen

                      Geburtsdatum, Geburtsort: 23. Januar 1903, Trier

                      Todesdatum, Sterbeort: 7. Mai 1941, Hadamar

                      Beruf: Arbeiter / Gärtner

                      Johann (genannt Hans) Razen wurde er am 23. Januar 1903 als Sohn von Bernard Razen (*1876) und dessen Ehefrau Eva Friederike (*1879, geb. Horras) in Trier geboren. Er hatte zehn Geschwister, die zwischen 1900 und 1918 geboren worden sind. Mit seinen Eltern lebte er zunächst in der Benediktinerstraße 67. Sein Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Gärtner, so wie auch Hans, der ebenfalls den Beruf des Gärtners ausüben sollte.

                      Mehrfach zog er innerhalb Triers um und lebte in der Ruwererstraße 1 in Kürenz, der Paulinstraße in den Hausnummern 109 und 132, bevor er im März 1916 wieder zurück in sein Geburtshaus zog. Hier lebte er, bis er am 1. Juni 1919 kurzzeitig zum Militär ging. Bereits am 30. September 1919 zog er jedoch wieder in die Benediktinerstraße 67 ein. Hier lebte er vermutlich wieder bei seinen Eltern. 1920, im Alter von 17 Jahren verzog Hans mit der gesamten Familie nach Gusterath. Sein Vater arbeitete dort bei der Romika-Fabrik. Seine Eltern lebten bis zu ihrem Lebensende noch dort, ebenso wie seine Großeltern mütterlicherseits. Eine Familie gründete er dort nicht, denn Zeit seines Lebens war Hans ledig.

                      Hier verbrachte er zunächst drei Jahre, bevor er am 5. Juli 1923 zum ersten Mal in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier eingewiesen wurde. Grund für diese Unterbringung ist eine von Dr. Höfken in Trier gestellte Diagnose, die vermutlich aus einem Unfall resultierte, nach dem Hans zunächst bewusstlos war und schließlich operiert werden musste. Zwischen 1923 und 1934 wurde er insgesamt sieben mal in dieser Anstalt und zweimal in die Heil- und Pflegeanstalt Bonn aufgenommen und nach Aufenthalten von vier bis 16 Wochen jeweils wieder entlassen – vermutlich nach Gusterath zu seinen Eltern. Einen längeren Aufenthalt von knapp zweieinhalb Jahren bei den Brüdern verbrachte er von Dezember 1929 bis Februar 1931. Nach seiner letzten Entlassung lebte er erneut in Gusterath, bis er am 29. September 1938 wieder nach Trier zog.

                      Nur wenige Monate nach seinem erneuten Umzug wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier eingewiesen. Der Grund der Unterbringung ist leider unbekannt. Möglicherweise wird eine zuvor gestellte Diagnose und eine damit verbundene vermeintlich vorliegende Erkrankung der Auslöser gewesen sein. Vom 10. Dezember 1938 bis zum 15. August 1939 verblieb er dort und wurde im Zuge der Auflösung der Anstalt von Trier aus in die Heil- und Pflegeanstalt in Andernach verlegt. Hier verbrachte er die letzten zwei Jahre seines Lebens. Andernach fungierte als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar. Am 7. Mai 1941 wurde Hans zusammen mit 87 weiteren Patient:innen von Andernach aus in die Anstalt Hadamar verlegt. Hier wurde er jedoch nicht mehr als Patient aufgenommen. Hadamar erfüllte während der sogenannten „Aktion T4“ einzig den Zweck einer Tötungsanstalt. Hans und die mit ihm verlegten Menschen wurden noch am Tag ihrer Ankunft in einer im Keller eingerichteten Gaskammer ermordet.

                      Hans Eltern werden aus Hadamar einen gefälschten Todesschein mit einem falschen Todesdatum und auch einer fingierten Todesursache erhalten haben. Diese Unterlagen sind jedoch leider nicht mehr erhalten. Im Alter von 28 Jahren wurde Hans in Hadamar ermordet.

                      Quellen: Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland (ALVR), Kartei Erbbiologisches Institut; ALVR, Nr. 71687; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb15/Meldekartei; StATr, Tb31/1914, Nr. 130/1914; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

                      Abbildung: StATr, Tb15/Meldekartei.

                      Autor:in:  Lena Haase

                        Du verfügst über weitere Informationen zu dieser Person und möchtest uns diese gerne mitteilen?

                        Bitte setze dich hier mit uns in Verbindung.

                      error: Inhalte sind geschützt!