Geburtsdatum, Geburtsort: 23. Februar 1902, Trier
Todesdatum, Sterbeort: 19. August 1941, Hadamar
Beruf: Arbeiter
Über das Leben von Cornelius Schneider ist nur wenig bekannt. Er wurde am 23. Feburar 1902 in Trier geboren. Seine Eltern heirateten am 27. Mai 1898 und waren der Pflasterer Georg Schneider (1875-1943) und die Fabrikantin Maria Catharina Junk (1876-1975). Außer Cornelius hatte das Ehepaar mindestens noch ein weiteres Kind, mit dem Namen Josef (1906-1994). Die Familie lebte in Trier-Nord in der Maarstraße und zum Zeitpunkt des Todes von Cornelius in der Saarstraße in Trier-Süd.
Ab Dezember 1934 befand sich Cornelius in der Heil- und Pflegeanstalt Düren in Behandlung. Es lässt sich nicht rekonstruieren, wieso Cornelius Schneider in diese Anstalt eingewiesen wurde, da es doch andere Anstalten in der Nähe Triers gegeben hätte. Eine Besonderheit der Anstalt von Düren war, dass diese ihren Fokus auf die Rehabilitation von männlichen Kriminellen mit psychischen Erkrankungen legte. Hierzu schreibt Knauer „ab 1935 wurden zunehmend Regimegegner, die vorher wegen ihrer politischen Auffassung oder Kriegsverweigerung als renitent und aufsässig galten und in Wehrmachtsgefängnissen einsaßen, durch die Aufnahme ins Bewahrungshaus der Heil- und Pflegeanstalt Düren ohne gesetzliche Grundlage ‚psychiatrisiert‘ [wurden].“
Es ist unbekannt, ob Cornelius Schneider zu dieser Kategorie an Patienten in Düren zählte, oder ob er tatsächlich an einer psychischen Krankheit litt, oder sogar eine Straftat beging und sich zur Rehabilitierung in Düren befand. Die Meldekartei Triers gibt lediglich Auskunft über den letzten Wohnort von Cornelius Schneider in der Straße „Im Sonnenschein 4“ in Trier-Nord. Im Juli 1941 wurde Cornelius Schneider von der Anstalt Düren in die Anstalt Hadamar überstellt.
Am 19. August 1941 soll er in Hadamar verstorben sein. Seiner Familie schickte man ein Telegramm, um sie über den Tod zu informieren. Sein Vater Georg Schneider (Saarstr. 111) forderte die Urne an. Aufgrund des Todeszeitpunkts, Orts und der überlieferten Korrespondenz mit der Familie, muss davon ausgegangen werden, dass Cornelius Schneider im Zuge der „T4-Aktion“ Opfer der NS-Patient:innenmorde wurde.
Aus diesem Grund wurde bereits 2011 ein Stolperstein für ihn verlegt. In der Verlegung ist ein Fehler passiert, der sich wohl mit der spärlichen Quellenlage begründen lässt. Die Akte des Friedhofamtes nennt die Saarstraße als Wohnort des Vaters. Die Meldekartei hingegen die Maarstraße, als erste Anschrift und „Im Sonnenschein“ als letzte Anschrift.
Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb15/Meldekartei; StATr, Tb31/1506; StATr, Tb31/799; StATr, Tb60/721.
Literatur: „Bewahrungshaus in Düren“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-104580-20141002-2 (Abgerufen: 7. März 2025); Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. (Hrsg.): Stolpersteine Erzählen. Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt Trier, Trier ²2015, S. 132.
Autor:in: Mathias Zell