• Joseph Nickels

    Joseph Nickels

    Geburtsdatum, Geburtsort: 28. März 1886, Pellingen

    Todesdatum, Sterbeort: 23. April 1941, Hadamar

    Beruf: Eisenbahn-Hilfsarbeiter

    Im Alter von 48 Jahren kam Joseph Nickels zum ersten Mal in eine Heil- und Pflegeanstalt, nämlich in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier. Laut Meldekartei der Stadt Trier, in der die Umzüge aller Einwohner:innen Triers festgehalten wurden, wurde er am 16. April 1934 eingewiesen. Dort blieb er etwa fünf Jahre, bis er am 15. August 1939 in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Andernach verlegt wurde. Von dort aus wurde er vermutlich am 23. April 1941 in die Landesheilanstalt Hadamar gebracht und am selben Tag in der Gaskammer im Keller der Anstalt ermordet. In seinem Eintrag im Sterberegister von Hessen ist als Todesdatum der 29. April 1941 eingetragen. Joseph Nickels wurde Opfer der sogenannten „Aktion T4“. Demnach ist anzunehmen, dass er noch am selben Tag seiner Ankunft in Hadamar ermordet wurde. Die Fälschung des Datums auf der Sterbeurkunde diente der Vertuschung des organisierten Massenmordes.

    Viel ist über sein Leben vor der Einweisung nicht bekannt. Er wurde am 28. März 1886 in Pellingen im Landkreis Trier-Saarburg als Sohn von Joseph und Maria Nickels (geb. Ternes) geboren. Dort wohnte er in der Hauptstraße zusammen mit seiner Frau Barbara Nickels (geb. Steffes). Das Paar heiratete am 24. Januar 1921 in Irsch-Schöndorf, Wilzenburg. Zu Lebzeiten arbeitete er als Eisenbahn-Hilfsarbeiter.

    Quellen: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Personenstandsregister, Sterberegister, 1974, Nr. 317/1941; Stadtarchiv Trier (StATr), Tb15/Meldekartei; Schneider, Christoph/Stuhl, Claudia: Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941-1945 in der Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Literatur: Hohendorf, Georg u.a.: Die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ -Aktion T 4 in der Tötungsanstalt Hadamar, in: George, Uta u.a. (Hrsg.): Hadamar. Heilstätte – Tötungsanstalt – Therapiezentrum, Marburg 2006, S. 176-188; Kepplinger, Brigitte/Reese, Hartmut: Das Funktionieren einer Tötungsanstalt. Das Beispiel Hartheim/Linz, in: Rotzoll, Maike u.a. (Hrsg.): Die nationalsozialistische „Euthanasie“-Aktion „T4“ und ihre Opfer. Geschichte und ethische Konsequenzen für die Gegenwart, S. 91-99; Lilienthal, Georg: Die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen, in: Sandner, Peter: Heilbar und nützlich. Ziele und Wege der Psychiatrie in Marburg an der Lahn, Marburg 2001, S. 276-304; Schneider, Christoph/Stuhl, Claudia: Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941-1945 in der Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Abbildung: HHStAW, Personenstandsregister, Sterberegister, 1974, Nr. 317/1941.

    Autor:in:  Theo Mast

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