Geburtsdatum, Geburtsort: 16. Februar 1889, Trier
Todesdatum, Sterbeort: 25. April 1941, Hadamar
Beruf: unbekannt
Über das Leben von Luise Emilie Bach ist leider nicht sehr viel bekannt und erhalten. Als Tochter von Johann Joseph Bach (*1863) und dessen Frau Amalia Luise Bach (*1861, geb. Krischel) wurde sie am 16. Februar 1889 geboren. Die Eltern hatten am 26. Juli 1887 in Trier geheiratet. Ihr Vater verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Tagelöhner. Luise hatte mindestens einen Bruder, Georg Bach, der am 23. Januar 1896 in Trier geboren wurde. Bereits am 11. Juli 1928 wurde Luise in der Heil- und Pflegeanstalt in Andernach aufgenommen. Dem vorausgegangen ist vermutlich eine von einem Arzt gestellte Diagnose, die ihr eine geistige Beeinträchtigung diagnostizierte. Fast dreizehn Jahre verbrachte Luise in Andernach, bevor sie von hier aus am 25. April 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt nach Hadamar transportiert.
Aus einem Brief der Polizeibehörde Hadamar-Mönchberg vom 29. Mai 1941 geht hervor, dass sie am 13. Mai 1941 in Hadamar verstorben sein soll. Ihre Leiche soll am 14. Mai 1941 im Krematorium II in Wiesbaden eingeäschert worden sein. Dies ist jedoch anzuzweifeln, da die Tötungsanstalt Hadamar über ein eigenes Krematorium verfügte. Ein wiederum anderes Todesdatum, nämlich der 15. Mai 1941, wurde auf der Geburtsurkunde von Luise Bach vermerkt. Diese Desinformationen dienten wahrscheinlich zur Verschleierung der Verbrechen, die in Hadamar von den Nationalsozialisten verübt wurden. Weiter heißt es in diesem Schreiben, dass die Urne an ihren Bruder Georg Bach, damals wohnhaft in der Rambouxstrasse 27 in Trier, übermittelt werden sollte. Ein weiterer Brief vom 5. Juni 1942 bestätigte den Eingang der Urne. Bei dieser Asche handelte es sich höchstwahrscheinlich nicht um die Asche seiner Schwester. Luise Emilie Bach war ein Opfer der Patientenmorde die im Rahmen der „Aktion T4“ als Auswuchs der nationalsozialistischen Rassenideologie, unter anderem in Hadamar verübt wurden.
Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/584; StATr, Tb31/787; StATr, Tb31/2914; StATr, Tb60/721, Bl.65-67; Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.
Autor:in: Leo Weisbrod