• Magdalena Schalenberg

    Magdalena Schalenberg

    Geburtsdatum, Geburtsort: 31. Januar 1890, Trier-Kürenz

    Todesdatum, Sterbeort: 13. Februar 1941, Hadamar

    Beruf: unbekannt

    Magdalena Schalenberg wurde am 31. Januar 1890 in Trier-Kürenz als eines von zwei Kindern von Lubens und Magdalene Schalenberg, geb. Olligschläger geboren. Ihr Vater arbeitete zunächst als Krankenpfleger in der Anstalt Andernach, bevor er Eisenbahnsekretär wurde. Zu ihrer weiteren Familiengeschichte ist zu sagen, dass sowohl ihr Onkel Wilhelm Schalenberg, der Bruder des Vaters, als auch ihr Bruder Josef Schalenberg jeweils mit den vermeintlichen Diagnosen „geisteskrank“ und „Schizophrenie“ beschrieben wurden.

    Aus ihrer Patientenakte geht hervor, dass Magdalena katholisch und unverheiratet war. Ein Beruf ist nicht notiert. Ebenso gibt es über ihre Kindheit und Jugend kaum Informationen. Ihr Aussehen wird als „nordisch“, und „[s]chlankwüchsig“ beschrieben – 1,55m sowie blond und blauäugig. Ihre vermeintliche Diagnose lautete „erbliche Fallsucht“ bzw. „genuine Epilepsie“, die synonym verwendet sind – Bezeichnungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus oft benutzt wurden, um Menschen auszugrenzen und zu stigmatisieren. An diesen epileptischen Anfällen litt sie wohl schon seit ihrem 17. Lebensjahr.

    Vom 21. April 1925 bis zum 28. Juni 1937 befand sich Magdalena im St. Valentinushaus Kiedrich/Rheingau. Dort wurde ihr eine „Gedächtnisschwäche“ zugeschrieben und beschrieben, dass sie von zuhause weglaufen sei. Im Zuge ihrer Behandlung wurde 1925 eine sogenannte „Trepanation“ durchgeführt, die wohl zu keinen Änderungen in ihrem Verhalten oder ihrer Krankheit geführt haben. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine operative Öffnung des Schädels, in ihrem Fall um das Scheitelbein, welches laut Akte nun einen „grössere[n] Knochendefekt“ aufgewiesen hat.

    Weiterhin wird sie in Kiedrich mit einer „hochgradigen Demenz“ diagnostiziert und als „nicht schwierig“ sowie „stumpf u. gleichgültig“ beschrieben.

    Am 18. September 1939 wurde Magdalena dann in die Landesheilanstalt Herborn gebracht. Immer wieder werden Anfälle in ihrer Akte notiert. So auch am 12. Oktober 1939, an dem sie wohl einen schweren Anfall erlitten und sich auch einige Verletzungen zuzog. Am 13. Februar 1941 wurde Magdalena dann in die Landesheilanstalt Hadamar verlegt. Im dortigen Gedenkbuch ist dieses Datum als ihr Todesdatum angegeben. Daher ist davon auszugehen, dass sie noch am Tag ihrer Ankunft in Hadamar im Zuge der ersten Phase der „T4 Aktion“ in der dortigen Gaskammer getötet wurde.

    Quelle: Bundesarchiv (BArch) Berlin, R 179/24255; Scheider, Christoph/ Stul, Claudia: Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941 – 1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Abbildung: BArch Berlin, R 179/24255, Bl. 3.

    Autor:in:  Lea Fickinger

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