• Magdalena Schmidt

    Magdalena Schmidt

    Geburtsdatum, Geburtsort: 16. Februar 1897, Trier

    Todesdatum, Sterbeort: 29. Juli 1941, Hadamar

    Beruf: ohne Beruf

    Über das Leben von Magdalena Schmidt ist sehr wenig bekannt. Die einzige uns überlieferte Quelle ist ihre Geburtsurkunde. Magdalena Schmidt wurde am 16. Februar 1897 in Trier geboren. Ihre Eltern hießen Peter und Henriette Schmidt geborene Denart und wohnten in der Wechselstraße 2 in Trier. Ihr Vater war von Beruf Schieferdecker. In der Geburtsurkunde ist nachträglich ein Stempel eingetragen, der nicht nur ihr Todesdatum, sondern auch das Standesamt, das ihre Todesurkunde ausgestellt hat, wiedergibt. Laut diesem Stempel starb sie am 20. August 1941. Bei dem eingetragenen Standesamt handelt es sich um das Standesamt Hadamar Mönchberg, das extra für die Tötungsanstalt Hadamar eingerichtet worden war. Dort wurden die Sterbeurkunden der getöteten Patient:innen gefälscht, um den organisierten Massenmord, der in Hadamar stattfand, zu vertuschen. Es ist anzunehmen, dass Magdalena Schmidt nicht, wie in ihrer Geburtsurkunde vermerkt, am 20. August verstarb. Viel eher wurde sie am 29. Juli 1941, an dem Tag an dem sie von der Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen nach Hadamar transportiert wurde, ermordet. Magdalena Schmidt wurde Opfer der sogenannten „Aktion T4“. Wieso die nationalsozialistische Ideologie ihr Leben als „unwert“ betrachtete, ist nicht mehr rekonstruierbar.

    Quelle: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb31/592; Schneider, Christoph/Stuhl, Claudia: Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941-1945 in der Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.

    Literatur: Hohendorf, Georg u.a.: Die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ -Aktion T 4 in der Tötungsanstalt Hadamar, in: George, Uta u.a. (Hrsg.): Hadamar. Heilstätte – Tötungsanstalt – Therapiezentrum, Marburg 2006, S. 176-188; Kepplinger, Brigitte/Reese, Hartmut: Das Funktionieren einer Tötungsanstalt. Das Beispiel Hartheim/Linz, in: Rotzoll, Maike u.a. (Hrsg.): Die nationalsozialistische „Euthanasie“-Aktion „T4“ und ihre Opfer. Geschichte und ethische Konsequenzen für die Gegenwart, S. 91-99; Lilienthal, Georg: Die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen, in: Sandner, Peter: Heilbar und nützlich. Ziele und Wege der Psychiatrie in Marburg an der Lahn, Marburg 2001, S. 276-304.

    Abbildung: StATr, Tb31/592.

    Autor:in:  Theo Mast

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