• Mathias Messelter

    Mathias Messelter

    Geburtsdatum, Geburtsort: 1. Mai 1894, Rittersdorf (Kreis Bitburg)

    Todesdatum, Sterbeort: 7. Mai 1941, Hadamar

    Beruf: Lagerarbeiter

    Mathias Messelter wurde am 1. Mai 1894 in Rittersdorf (Kreis Bitburg) geboren. Seine katholischen Eltern waren das Ehepaar Karl und Katharina Messelter (geborene Leisen), die neben ihm noch sechs weitere Kinder zur Welt brachten (Peter, Gertrud, Johann, Josef, Maria, Johann-Heinrich). Als Junge besuchte er in Rittersdorf acht Jahre die Volksschule. Seine Entwicklung verlief dabei zunächst ganz normal. Er war für seine gutmütige Art bekannt. Ab seinem 14. Lebensjahr belegen Gutachten unterschiedlicher Ärzte eine Veränderung, die mutmaßlich auf einen schweren Unfall zurückzuführen sind. Nach erfolglosen Operationen galt Mathias als nicht mehr arbeitsfähig.

    Mathias verbrachte vom 27. Oktober bis 19. November 1937 einen Aufenthalt in der Psychiatrischen- und Nervenklinik Universität Bonn/Rhein. Die Ärzte gaben danach an, dass eine Unterbringung in einer Anstalt fortwährend notwendig wäre. Anschließend kam er in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier. Hier verbrachte er auch schon vorher mindestens zwei Aufenthalte, einmal im Jahre 1936, sowie nach seinem Unfall im Jahre 1911. Es folgten vermehrt Aufenthalte in der Heil- und Pflegeanstalt der Brüder in Trier. Hier wird er als unruhig beschrieben und er habe häufig Grimassen geschnitten.

    Eine seiner letzten ärztlichen Untersuchungen ergab eine dauerhafte Anstaltspflege als Notwendigkeit. Weiter wurde im Rahmen der Untersuchung jedoch festgestellt, dass Mathias orientiert sei, klar wirkte und einen geordneten Eindruck machte. Zudem konnte er über seine Verhältnisse sprechen, wenn auch langsamer. Er berichtete dabei, dass er die Gründe für seine Aufnahme nicht wusste, sich aber seiner Krankschreibung und ärztlichen Behandlung bewusst war. Auch dieser Arzt sah die Notwendigkeit an, dass er in eine geschlossene Anstalt müsste, wenn auch erstmal nur bis zur Feststellung einer Besserung. Hierzu zählte ebenfalls die Heil- und Pflegeanstalt Andernach, in welche er 1939 verlegt wurde. Diese diente im Rahmen der „Aktion T4“ auch für ihn als Zwischenanstalt, bevor er am 7. Mai 1941 in die Landesheilanstalt Hadamar gebracht und noch am selben Tag, nur sechs Tage nach seinem 47. Geburtstag, getötet wurde. In den offiziellen ärztlichen Dokumenten ist jedoch der 28. Mai. 1941 als Todesdatum angegeben, wobei dies vermutlich nicht der Wahrheit entspricht, da viele Todesdaten gefälscht wurden, um die schnelle Tötung von Patienten zu verdecken.

    Quellen: Landeshauptarchiv Koblenz (LHAKo), Best. 512,022, Nr. 471.

    Literatur: Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier (Hrsg.): Stolpersteine erzählen. Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt Trier, Trier ²2015.

    Autor:in:  Alicia Grant

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