Geburtsdatum, Geburtsort: 14. September 1906, Geisfeld
Todesdatum, Sterbeort: 24. Februar 1941, Hadamar
Beruf: unbekannt
Über das Leben von Mathias Schäfer ist fast nichts bekannt.
Er wurde am 14. September 1906 in Geisfeld (Bürgermeisterei Hermeskeil) geboren. Weder über seine familiären Verhältnisse, noch über sein Berufsleben können Aussagen getroffen werden. Vermutlich gelangte er über die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier in die Landesheilanstalt Weilmünster. Die Einweisung in diese Anstalten resultierte aus einer mutmaßlich psychischen Erkrankung, die Mathias seitens eines Arztes diagnostiziert worden ist.
Von Weilmünster aus wurde Mathias am 24. Februar 1941 im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ in die Tötungsanstalt Hadamar transportiert. Dort wurde er jedoch nicht wieder als Patient in die Anstaltspflege übernommen. Hadamar diente zu dieser Zeit einzig und allein als Ort für Massentötungen von Patient:innen mittels Kohlenmonoxidgas. Die ankommenden Personen wurden dafür in eine als Duschraum getarnte Gaskammer geführt, die im Keller der Anstalt eingerichtet wurde. Mathias starb hier am 24. Februar gemeinsam mit 71 weiteren Menschen. In seine Todesurkunde wurde der 3. März 1941 als fingiertes Todesdatum eingetragen, um die Tötung am Ankunftstag in der Anstalt zu verschleiern.
Mathias Schäfer verlor sein Leben aufgrund des sozialrassistischen Weltbildes des Nationalsozialismus. Er wurde nur 34 Jahre alt.
Quellen: Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Abt. 461, Nr. 32061, Band 3.
Literatur: Christoph Schneider/Claudia Stul (Bearb.): Gedenkbuch zur Erinnerung an die 1941–1945 in der Tötungsanstalt Hadamar Ermordeten, Hadamar ²2019.
Autor:in: Lena Haase