Geburtsdatum, Geburtsort: 5. März 1880, Trier
Todesdatum, Sterbeort: 30. Juni 1941, Hadamar
Beruf: Tagelöhner
Als Nikolaus Meyer am 5. März 1880 geboren wurde, lebte er gemeinsam mit seinen Eltern in Löwenbrücken, was zu diesem Zeitpunkt noch ein Vorort der Stadt Trier war. Sein Vater Nicolaus Meyer verdiente den Lebensunterhalt der Familie als Tagelöhner, seine Mutter Maria (geb. Weber) ging vermutlich keiner Beschäftigung nach. Ob Nikolaus Geschwister hatte, ist nicht bekannt.
Auch er hielt sich finanziell – wie schon sein Vater – als Tagelöhner über Wasser. Noch im Alter von 29 Jahren wohnte er im Haushalt der Eltern am St. Barbaraufer 30. Sowohl er als auch sein Vater verdienten kaum genügend Geld für den täglichen Lebensunterhalt. Dies bewog Nikolaus sicherlich dazu, am 23. März 1910 für einige Monate auf Wanderschaft zu gehen und sich im Umland von Trier mit Gelegenheitsarbeit sein Auskommen zu verdienen.
Am 2. September 1913 wurde Nikolaus das erste Mail in Trier in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Trier aufgenommen. Der Grund seiner dortigen Aufnahme ist leider nicht bekannt – ebensowenig auch die Dauer seines dortigen Aufenthaltes. Denn ohne sich abzumelden ging Nikolaus ein weiteres Mal auf Wanderschaft und kehrte erst 1919 zurück nach Trier. Einige Jahre nach seinem erneuten Zuzug nach Trier wurde Nikolaus am 5. November 1923 wieder in die Heil- und Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder eingewiesen. Hier blieb er nun bis zur Räumung der Anstalt kurz vor Kriegsbeginn. Fast 16 Jahre verbracht er bei den Brüdern in Trier, bevor er am 11. August 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Süchteln-Johannisthal verlegt wurde. Sein Leben in den Anstalten setzte sich im St. Josefsheim Waldniel und der Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen fort. Dies war die letzte Pflegeanstalt, in der Nikolaus tatsächlich als Patient lebte und vermutlich auch arbeitete. Denn die Anstalt in Galkhausen fungierte als Zwischenanstalt im Rahmen der „Aktion T4“ für die Tötungsanstalt Hadamar. Am 30. Juni 1941 gelangte Nikolaus in den „Grauen Bussen“ der GeKrat GmbH nach Hadamar und wurde dort gemeinsam mit 91 weiteren Patient:innen in der im Keller von Hadamar eingerichteten Gaskammer ermordet.
Quellen: Stadtarchiv Trier (StATr), Tb15/Meldekartei; StATr, Tb31/958, Nr. 111/1880.
Abbildung: StATr, Tb31/958, Nr. 111/1880.
Autor:in: Lena Haase