• Peter Johann Heinz

    Geburtsdatum, Geburtsort: 3. November 1904, Riol (Kreis Trier)

    Todesdatum, Sterbeort: 28. Mai 1941, Hadamar

    Beruf: unbekannt

    Peter Johann Heinz wurde am 3. November 1904 als fünftes von insgesamt sieben Kindern in Riol bei Trier geboren. Seine Eltern, Peter Heinz, geboren am 15. Juni 1869, und seine Mutter, Helene Heinz, geb. Klein, heirateten am 6. Februar 1897. Der Vater war Hüttenarbeiter, über den Beruf der Mutter ist nichts Genaueres bekannt. Die Familie lebte in der Dorfstraße 55 in Riol. 

    Peter Johann Heinz wurde seit dem 12. März 1940 in der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt in Andernach aufgrund von “angeborenem Schwachsinn” verwahrt. Eine Entlassung aus dieser Anstalt war für Johann Peter wohl kaum möglich, da die Ausprägung seiner Erkrankung wohl zu schwerwiegend war. Eine mögliche Entlassung war mit einer Unfruchtbarmachung verknüpft. Diese wurde oftmals gegen den Willen der Patienten durchgeführt, um zu vermeiden, dass Erkrankte ihre Leiden an mögliche Nachkommen weitervererbten. Aus der Krankenakte geht auch hervor, dass ein solcher Antrag bereits am 10. August 1938, also knapp drei Jahre vor Peter Johann Heinz Einweisung in Andernach, gestellt wurde, dieser aber vom Amtsarzt Dr. med. et phil. Josef Max, einem Chirurgen aus Schweich, abgelehnt wurde. Als Begründung hierfür wurde angegeben, dass Peter Johann Heinz nach Angaben der zuständigen Gesundheitspflegerin gar nicht imstande war, Nachkommen zu zeugen. 

    Über das Leben vor seiner Einweisung ist nur wenig bekannt. Peter Johann Heinz besuchte acht Jahre lang die Volksschule in Riol, erlernte aber nie einen Beruf. Fünf seiner Geschwister waren zum Zeitpunkt seiner Einweisung bereits verstorben. Zwei jüngere Geschwisterkinder starben bereits wenige Tage nach ihrer Geburt. Der älteste Bruder, Johann, fiel 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg. Eine weitere Schwester, die ebenfalls schon verstorben war, soll ähnlich wie Johann Peter körperlich und geistig beeinträchtigt gewesen sein, was von ihrem Bruder Nikolaus allerdings bestritten wurde. 

    Peter Johann Heinz soll nach dem Tod der Eltern bei seinem Bruder gelebt und auf dessen Viehhof ausgeholfen haben. Hier wurde er wohl sehr schlecht behandelt sowie Opfer körperlicher Gewalt. 

    Peter Johann Heinz wurde am 7. Mai 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt Hadamar verlegt und dort noch am selben Tag im Rahmen der „Aktion T4“ ermordet. 

    Quellen: Landeshauptarchiv Koblenz (LHAKo) Best. 512,017, Nr. 626. 

    Literatur: Hohendorf, Gerrit/Eberle, Annette: Zwangssterilisation und Patientenmorde im Nationalsozialismus – ein Überblick, in: Cranach, Michael von (u.a.) (Hrsg.): Gedenkbuch für die Münchener Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde, Göttingen 2018, S.29-48. 

    Autor:in: Ann-Katrin Listmann 

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