• PROJEKT

    Auf Initiative der AG Frieden e.V. hin wurde das Projekt zur Erarbeitung der Biographien der in Hadamar ermordeten Trierer und Triererinnen an der Universität Trier ins Leben gerufen. Im Wintersemester 2024/25 haben 17 Studierende gemeinsam mit Lena Haase den historischen Kontext, die Grundlagen von Eugenik und Rassentheorie seit dem 19. Jahrhundert sowie den Morden an Patient:innen im Nationalsozialismus erarbeitet. Ein Schwerpunkt der intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung und der Quellenarbeit stellten die Biographien der ermordeten Trierer Bürger:innen dar. Grundlage dafür waren die in verschiedenen Archiven recherchierten Patientenakten, Transportlisten und standesamtlichen Dokumente.

    Um die in den Akten und der Literatur gewonnenen Eindrücke auch mit dem historischen Ort in Verbindung bringen zu können, ist das Seminar am 20. Dezember 2024 gemeinsam in die Gedenkstätte Hadamar gefahren.

    Die Diskussionen im Seminarkontext haben sich auch mit der Frage auseinandergesetzt, in welcher Form und Darstellungsart die Kurzbiographien in diesem digitalen Gedenkbuch präsentiert werden sollen. Wir haben uns nach reiflicher Abwägung darauf verständigt, nicht nur die Namen aller Getöteten zu nennen, sondern auch die von den Ärzten gestellten Diagnosen sowie in den Patientenakten vorgenommene Charakterisierungen und Beschreibungen der Krankheitsbilder zu übernehmen. Alle erklärungsbedürftigen Begriffe sind in kleinen Erklärfeldern erläutert und werden in den historischen Kontext eingeordnet. Uns war es wichtig, die zeitgenössische Wortwahl zu verwenden, um den Blick des Regimes, der Ärzte und Pfleger:innen, wie auch großer Teile der Gesellschaft auf Menschen mit Beeinträchtigungen zu verdeutlichen.

    Der nächste Schritt dieses Projektes ist eine Publikation mit ausführlicheren Biographien der hier portaitierten Personen, um diese noch weiter zu kontextualisieren und detaillierter zu beleuchten. Wir sind dankbar für alle Hinweise, die zu einzelnen Biographien oder zum Gesamtkomplex der Opfer der NS-Patient:innemorde beitragen können.

    Für die Realisierung der begleitenden Installation am 26. März 2025 im Brunnenhof in Trier und auch die Finanzierung der anstehenden Publikation war externe finanzielle Unterstützung notwendig. Wir bedanken uns bei den Förderern (in alphabetischer Reihenfolge), für die Zuwendungen: AG Frieden e.V., Erinnern & Gedenken in RLP e.V., Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL, Hochschule Trier, Intermedia Design Trier, Reh-Stiftung Trier, Sparkassen Stiftung, Stadt Trier, Universität Trier.

    Trier im März 2025

    Sarah Baltes, Nico Becker, Lea Fickinger, Alicia Grant, Lena Haase, Laura Marie Hahn, Luisa Hoepfner, Nina Huppertz, David Justino Vaz, Lisa Köhl, Ann-Kathrin Listmann, Elisabet Lorent, Theo Mast, Katharina Nagel, Leonhard Székessy, Leo Weisbrod, Paulina Wulff, Mathias Zell.

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