Die vermeintliche medizinische Diagnose „Schwachsinn“ fungierte als Sammelbegriff für verschiedene Phänomene, die nach der NS-Rassenlehre als Indikatoren für eine erbliche Belastung angesehen wurden. So wurden Menschen aus gesellschaftlichen Unterschichten häufig mit dieser Diagnose belegt und verfolgt. Unter „Schwachsinn“ verstanden viele Erbgesundheitsgerichte und Ärzte nicht nur ein messbares Intelligenzdefizit, sondern auch eine unangepasste Lebensweise oder abweichendes Wertesystem. Diese pseudowissenschaftliche Diagnose ist Ausdruck sozialrassistischer Verfolgung.
Synonym verwendet wurden auch die Begriffe „Idiotismus“, „Idiotie“ und „Imbezillität“.